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BeitragVerfasst: 16.05.2008, 11:04 
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Golddublone
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@Donk
In eine offene Schalenhälfte gießen... das hab ich mir fast gedacht. ;)

Ich hab auch solche Modelle Gegossen.
Hab aber dann ein 3 mm Eisenblech als Ersatz für die 2Te Hälfte genommen.
Spart Sepia> Guss wird gewichtmäßig kalkulierbarer> versäubern wird viel einfacher,
da der "Überschuss" nicht abgefeilt/sägt werden muss.

Luftkanäle ein Muss, da hier die Luft keine Ritzen durch Ungenauigkeit haben kann.

Die Luftkanäle sind auch der springende Punkt bei der dubiosen Porenverhinderung, so anbei.

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Verfasst: 16.05.2008, 11:04 


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BeitragVerfasst: 16.05.2008, 11:28 
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Golddublone
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Heinrich Butschal hat geschrieben:
Nachtrag:
Wenn man nach dem Guss die Flamme auf den Gußkegel richtet, hat das sehr wohl sinnvolle Auswirkungen.


Genau.
Ein Zinnmodell von einem Ring mit breiten Schultern hab ich sehr oft gegossen.
Genau an den gut sichtbaren Schulten kam es eigentlich immer zu den unerwünschten Lunkerkolonien.
Hab die dann meißtens sehr aufwendig mit einer Schraubenmutter im Mandrill bei hohen Umdrehungen behandelt. Mühsam!

Dann ist mir aufgefallen, daß ich Routinemäßig eigentlich immer die Luftkanäle von diesen Schultern aus platziert habe.

Beim nächsten Sepiaguss hab ich Testhalber den gesammten Sepiakörper ins Feuer genommen.
Kein Lunker auf der Schulter mehr!
Was soll ich sagen. Bei mir hat's so geklappt.
1 Stunde versäubern, und Sorgen obs bei der Politur hält, am Stück weniger.
Seit dem mach ich es so.
Wer es nachmacht sollte darauf achten, daß alles Brennbare im Umkreis.. Feuerzeug etc. weg ist!!

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BeitragVerfasst: 16.05.2008, 11:43 
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Goldschmiedemeister
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Ok jetzt verstehen wir uns. :-)

Lunker und Poren sehen zwar oft genau so aus, haben aber unterschiedliche Entsetehungsweisen und Ursachen.

Lunker entstehen durch den Volumenschwund des Edlemetalles beim Kristallisieren und Festwerden. Lunker sind nicht vermeidbar, prinzipiell nicht. Man kann nur die Lunker verlagern, z. B: in Kanäle oder die den Gusskopf oder ins Innere.
Gasporen sind mit Gasen gefüllt die im flüssigen Metall gelöst waren wie Sauerstoff im Wasser, daher können z.B. Fische atmen.
Wenn das Edelmetall kristallisiert und beginnt fest zu werden, dann werden überschüssige Gase, die im Kristallgitter keinen Platz mehr haben an die noch flüssige Umgebung abgegeben. Irgendwann ist dann die Aussenhaut des Gusstückes schon fest und die Gase bleiben als Bläschen gefangen im Guss.
Manchmal bläht sich solch ein Guß am Gußkegel noch einmal richtig auf.

Solch ein Guß hat zumindest kein Volumendefizit und keine Lunker. :-( So viel nur zur "Prinzipientreue", siehe oben. :10

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BeitragVerfasst: 16.05.2008, 12:43 
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Platincent
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ach donk hat immer offene Schalen :D
Das erklärt natürlich einige Ungereimtheiten...

Wegen des Eingießens... Ich (wenn ich es mal selbst mache) läuft bei mir wie folgt ab:

Zweiteilige Form wird mit Luftkanälen versehen, zusammen gesetzt und dann ein kleines Viereck aus Zink oben in den Einguss geklemmt. Beim Eingießen, lasse ich das geschmolzene Metall durch die Flamme (also die Schale verbrennt sofort am Einguss) in den Einguss fließen, wobei dieses Zinkblech sofort schmilzt (verdampft). Das Zink soll den Zweck haben, das es den Sauerstoff im Gefüge bindet und somit weniger Lunker entstehen. Sofort wenn ich alles eingeschüttet habe, klopfe ich mit der gesamten, gefüllten Form, leicht auf etwas hartes und schütte anschließend etwas Schmelzpulzer auf den noch glühenden Gusskopf. Ich kann nicht genau sagen, was das letzte bringen soll, aber ich halte mich da an die Ratschläge meines Vaters, der immerhin über 65 Jahre als Goldschmied(emeister) tätig ist/war. Zudem habe ich sogut wie nie mit Poren, Lunkern oder sonstwas zu kämpfen.


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BeitragVerfasst: 16.05.2008, 14:43 
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Goldschmiedemeister
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Schöne Beschreibung.
Ein Tip noch im Nachgang, wenn schon Borax auf das noch flüssige Metall gestreut wird, dann besser das Borax einmal rösten (auf ca 300 °C erhitzen) und dann Luftdicht verschließen. Es saugt sonst Feuchtigkeit und kann Gase im Gussmetall abgeben.

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BeitragVerfasst: 16.02.2010, 15:19 
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Silberstaub
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Ich hatte ganz vergessen ein paar Ergebnisse einzustellen.



here they are


;)


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BeitragVerfasst: 27.02.2012, 15:49 
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Hallo an Alle,
besonders an @Herrn Butschal und alle die mitreden :o)

Entschuldigt meine zugegebenermaßen wirklich laienhaften Fragen, ich versuche mich ebenfalls als Silberschmied-GelegenheitsJüngerKiekindieWelt ... die Kurse an der VHS sind so verführerisch, aber es dauert bis zum nächsten...
Ich will die abgefeilten und abgesägten Reste (alles 925 Silber) zusammenschmelzen und zwar in eine Sepiaschale in die ich zuvor einen Ring gedrückt habe, der mir so als Modell diente. (man bekommt ja hier tolle Bilder und Tipps... merci dafür!

Also, meine Fragen:
Kann man/ich... Lunker gezielt (in die Luftkanäle) lenken? Wenn ja, wie?
Wo sollen die Luftkanäle sitzen? egal in welcher Höhe? eher beginnend unten mit dem Modell? eher in Höhe des Eingusses?
Wie hoch ist der Schwund beim Guß von Silber? (ich habe da so %e im Kopf, irgendwann, irgendwo gelesen)
Heißt das, man/ich muß das Model dann ca. 30 % größer herstellen, als der Ring letztlich sein soll?
Ich habe eine dreiteilige Form, die Sepiaschalen (zwei Teile, die die Ringschiene umfassen)
und den Ringkopf (separat in Gips ausgeschnitten, soll beim Guß unten sitzen)
Kann ich die drei Teile einfach alle zusammenbinden und dann mit dem Silber ausgießen? Reicht einfacher Eisenbindedraht oder ist es empfehlenswert, die drei Teile in Gips zu fixieren?
Vielen Dank im Voraus

Gruß Toni&Co
puh....


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BeitragVerfasst: 27.02.2012, 16:21 
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Das sind viele Frage auf einmal. Vielelcith hilft es wenn Du dich hier einliest:http://www.schmuckfabrik.de/
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BeitragVerfasst: 28.02.2012, 13:05 
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Herzlichen Dank, Herr Butschal für die schnelle Antwort und den Link.
Ich bin noch am lesen und erstmal hin und weg.
Gruß Toni


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