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BeitragVerfasst: 04.11.2016, 14:10 
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Silberfeilung
Silberfeilung

Registriert: 07.11.2013, 16:09
Beiträge: 30
Hallo liebes Forum!

Ich probiere mich seit einiger Zeit im Emaillieren von Silber (935). Da habe ich natürlich einige Stücke, die ich vorher gelötet habe (hart-Lot). Ich brenne die Stücke bei etwa 840 Grad im Ofen. Dann kommen gute Farben heraus, doch leider bricht oft die Lotstelle, so dass ich danach ein Problem habe.
Was mache ich da falsch, woran kann es liegen?
Vielen Dank im Vorraus!
Lg
Ben


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Verfasst: 04.11.2016, 14:10 


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BeitragVerfasst: 04.11.2016, 14:50 
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Registriert: 21.12.2014, 16:46
Beiträge: 1506
Daran, dass das Hartlot eine Arbeitstemperatur von ca. 735° hat. Bei deiner Brenntemperatur frisst es die Fuge auf.

Also entweder suchst du dir Farben, die niedriger schmelzend sind oder du arbeitest in Feinsilber und lötest mit Emaillelot oder Material aus einem 800er Gabelzinken.
Der Stein der Weisen ist, in Silberclay zu arbeiten, da hast du gar keine Lötnähte.

_________________
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BeitragVerfasst: 05.11.2016, 11:25 
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Silberfeilung
Silberfeilung

Registriert: 07.11.2013, 16:09
Beiträge: 30
Danke für den Tip!

Ich werde das ganze mal mit Feinsilber probieren. Aber da das Emaillelot ja auch nur eine Arbeitstemperatur von 770 Grad hat, während ich die Farben aber bei 840 Grad brenne- würden die Lotstellen dann nicht auch leiden?
Was genau meintest du mit "frisst die Fuge auf"?
Danke für deine Antwort!
Lg
Ben


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BeitragVerfasst: 05.11.2016, 12:20 
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Registriert: 21.12.2014, 16:46
Beiträge: 1506
Hallo Ben,

also ich ermailliere nur auschließlich (Schmuck) auf Feinsilberclay, daher solltest du dich für die Details mit Forenmitglied Edmund (Emailkunst) in Verbindung setzen. Bild

Das mit dem Fraß kann ich dir aber schon erklären, und zwar, es handelt sich um den klassischen Lotfraß in Extremform.
Folgendes passiert hier: Das Lot wird wieder flüssig. An den Stellen, wo es mit dem 935 in Berührung kommt löst es nach und nach dieses auch auf (legiert es zu einer Legierung mit niedrigerem Schmelzpunkt) und zieht die Bestandteile in die flüssige Masse des Lotes hinein. Nun, je nach dem, wieviel Platz es hat und vieviel Zeit - und 1,5 bis 2 Minuten sind eine verdammt lange Zeit hierfür - schreitet dieser Vorgang immer weiter voran.
Wenn man sehr viel Glück hat, erstarrt dieser ganze Schlamonzes wieder in seinen ursprünglichen Grenzen, aber meistens sieht es halt hinterher anders aus als vorher, was dann zu den besagten Problemen führt.

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BeitragVerfasst: 05.11.2016, 19:43 
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Goldschatz
Goldschatz
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Registriert: 28.12.2005, 16:36
Beiträge: 301
Hallo Ben,
mache Dein ganzes Werkstück aus Feinsilber und löte mit 935 er Silber. Dann lösen sich Deine Probleme. Wenn Du immer gegenemaillierst, ist ein Werkstück aus Feinsilber genau so stabil wie ein Stück aus legiertem Silber.
Welche Emails verwendest Du? Bleifrei oder bleihaltig. Bei bleihaltigen E's könntest Du eine 20-40 Grad C niedrigere Brenntemperatur für das Email wählen. Auch dann werden die tr. Emails noch sehr transparent. Du kannst auch die Brennzeit etwas verlängern, auch das fördert die Transparenz.
Ich arbeite seit über 40 Jahren so, Feinsilber als Grund, 935er Silber als Lot und gute bleihaltige Emails.
Schau mal bei Pinterest unter "Emailkunst Edmund Massow". Da findest Du viele Beispiele
Viel Erfolg
edmund


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BeitragVerfasst: 09.11.2016, 09:30 
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Silberfeilung
Silberfeilung

Registriert: 07.11.2013, 16:09
Beiträge: 30
Hallo!
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich verwende bisher bleifreie transparente Emailfarben (Emaille-Hiller). Aber ihr habt Recht, ich muss einfach auf Feinsilber umsteigen, dann verschwindet das Problem von alleine.
Und dann nehme ich einfach ein Stück 935er und löte damit? Ich brauche also kein extra Lot zu verwenden (Email-lot etc)?
Vielen Dank!!
Lg
Ben


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BeitragVerfasst: 09.11.2016, 11:13 
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Goldschatz
Goldschatz
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Registriert: 28.12.2005, 16:36
Beiträge: 301
Hallo Ben,
das Emaillieren auf Feinsilber hat viele Vorteile. Wichtig ist, dass man wirklich gegenemailliert um die Stabilität zu erhöhen. Ich wähle bei Arbeiten bis ca. 4 x 4 cm eine Blechstärke von 0,5-0,6 mm ab ca. 5x5 cm Größe oder darüber 0,7 mm Blechstärke. Wichtig ist m. e. auch, dass ein emailliertes Schmuckstück immer einen Rahmen hat, entweder direkt aufgelötet, oder als Fassung.
Auch das Löten mit legiertem Silber hat Vorteile. 935er Silber hat einen Schmelzpunkt von ca. 840-860 Grad C. Aufpassen muss man natürlich, wenn man vorgefertigte Furnituren auflötet. Deren Schmelzpunkt ist oft ähnlich niedrig.
In meinen Kursen habe ich zur Erinnerung an das gemachte, jedem Teilnehmer ein ausführliches Manuskript zur Herstellung und zum Emaillieren von Silberschmuck zur Verfügung gestellt. Wenn Du interessiert bist, schicke ich Dir das Manus gerne kostenlos per E-Mail zu.
Viel Erfolg
Edmund


P.S. der Schmelzpunkt der bleifreien Hiller Emails liegt m. W. bei ca. 840 Grad C. Die bleihaltigen liegen mindestens 50 Grad darunter, was das Arbeiten auch erleichtert.


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