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 Betreff des Beitrags: Flächentauschierung
BeitragVerfasst: 05.12.2005, 12:21 
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Moin,

mein Herz hängt vor allem an der Tauschierung. Ich habe schon allerlei Drahttauschierungen gemacht http://civis.tempus-vivit.net/sindri/Se ... stadt.html , aber was ich gerne demnächst mal machen würde wäre eine Flächentauschierung. Aber kein Koftgari oder eine oben auf gehämmerte, sondern eine eingelassene, wie bei den römischen Pugioscheiden oder den merowingischen Gürtelbeschlägen...

wie sollte ich am besten vorgehen? kleine Versuche waren nicht seh erfolgreich, die ich mit Draht aneinanderlegen versucht hab, da das Eisen soweit hochgekommen ist, das beim Schleifen "Löcher" im Silber entstanden sind :< *gnupf*

hat jemand nen Tipp?


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Verfasst: 05.12.2005, 12:21 


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BeitragVerfasst: 08.12.2005, 14:40 
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Goldnugget
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Hallo Nina,

sorry erst mal das ich mich erst jetzt melde, aber vor Weihnachten ist bei Goldschmieden immer die Hölle auf Erden los. Leider habe ich deine Anfrage erst jetzt gelesen und konnte auf Grund dessen noch nicht nachfragen was es evt. noch für Techniken gibt außer den drei die mir bisher bekannt sind. Habe die Beschreibung mal HIER-->

Die so genannte Tauschierung (tauschija, arab. = färben, Färbung) ist eine Metalleinlegearbeit (Intarsia) wo durch das Einarbeiten von und Weichen Metallen (Silber, Messing usw.) in Harten Metallen (Stahl, Bronze usw.) eine sehr schöner Farbkontrast (hell – dunkel) geschaffen wird. Je nach Arbeitstechnik unterscheidet man: Relieftauschierung, Oberflächentauschierung, Flachtauschierung.

Die Relieftauschierung;
Als erstes wird das Ornament in die Metalloberfläche eingeritzt, nach Fertigstellung wird eine schwalbenschwanzförmig Nut - eine sich nach unten verbreiternde Schnittrinne – eingehämmert die den Umrissen der dargestellten Figuren folgen. Nun wird z.B. der Golddraht eingelegt und eingehämmert. Danach muss man nur noch die Drahtfüllung und Außenfläche plan schleifen und polieren.

Die Oberflächentauschierung:
Bei der sog. Oberflächentauschierung oder auch Koftgari-Technik genannt, wird die Metallauflage nicht - wie bei der “echten“ Tauschierung - in eine Vertiefung versenkt. Hierbei wird auf eine erhitzte Oberfläche die durch Schraffur aufgeraut wurden (oder durch herausätzten) das Metallblech auf- oder einhämmert. Diese Technik war vor allem im alten China üblich.

Die Flachtauschierung:
Flächentauschierungen kam fast nur im mykenischen und vorderasiatischen Kulturraum vor, dort allerdings in einer weitaus perfektionierten Technik. Als erstes wird wie bei der Relieftauschierung das Ornament in die Metalloberfläche eingeritzt. Dann werden Kanäle in das Trägermaterial eingeschnitten, diese sind so gestaltet, dass sie das Trägermaterial schräg nach außen unterschneiden. Das Blech wird mit den Rändern in die so erhaltenen Schlitze geschoben. Anschließend werden die Erhebungen, die beim Unterschneiden des Materials aufgeworfen wurden, mittels eines kleinen Hämmerchens oder einer Punze wieder eingedrückt, wodurch das Blech an den Rändern fixiert wird. Eine weite Möglichkeit um dem Blech auch in der Fläche mehr Haftung zu geben wäre eine aufgerauhung nach Koftgari.


Bild Bild Bild
Hier noch ein paar Foto, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Wunderlich



Mehr Infos findest du im Schmucklexikon: -->

http://www.goldschmiedelexikon.de/schmu ... auschieren

Ich hoffe dass ich alles richtig wiedergegeben habe (da ja ohne Rücksprache). Evt. meinst du ja auch eine ganz andere Technik, werde mich aber in einer ruhigen Minute schon mal vor ab für dich schlau machen was es evt. noch so alles gibt.

Lieben Gruß

Nugget

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BeitragVerfasst: 09.12.2005, 15:43 
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ja besten Dank für den Tipp.

Ich glaub man muss das einfach ausprobieren und probieren und probieren und.... :P :ja:
bis es klappt....

werd bei Gelegenheit man ne Dokumentation online setzen, vielleicht funkts ja irgendwann *ggg*

hab bei mir auf der Seite auch ne Anleitung zum Tauschieren

http://civis.tempus-vivit.net/sindri/Se ... erent.html

kannst Du auch gerne in dein Forum übernehmen, wenn Du magst


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 Betreff des Beitrags: Tauschieren
BeitragVerfasst: 20.09.2006, 10:24 
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Goldnugget
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von Nina's Website übernommen.



Tauschieren


Bei der Tauschierung handelt es sich um eine Art Intarsienarbeit in Metall. Diese Technik ist schon mehrere Tausend Jahre alt und man vermutet den Ursprung im altvorderasiatischem Raum und das schon im 4. Jahrtausend vor Chr. Der Begriff des Tauschierens kommt wohl aus dem Arabischen von taušija und bedeutet soviel wie "Buntmachen" oder "Verzierung". Das Verfahren ist recht schnell erklärt, allerdings ist die Ausführung umso langwieriger.


Bild


Die Technik besteht eigentlich aus zwei Verschiedenen, dem Gravieren und dem Punzieren. Das zu tauschierende Muster wird mit Sticheln oder Meißeln vorgestochen, so dass ein kleiner Graben entsteht, in den mit Hilfe spezieller Punzen der Draht hineingeschlagen wird, der hinterher als Verzierung dienen soll. Das Objekt wird nach dem Tauschieren noch vorsichtig plangeschliffen, damit man keine Werkzeugspuren mehr erkennen kann. Eine nachträgliche Färbung, bzw. Bläuung oder Brünierung ist nach so langer Zeit der Stücke im Erdreich wohl nicht mehr nachzuweisen, aber aus praktischen Gründen, schon wegen der Rostanfälligkeit bei bestimmten Stücken wahrscheinlich. Endgültige Beweise stehen hier leider noch aus.


Es wird in verschiedene Arten der Tauschierung unterschieden:

Folientauschierung:
Hier werden sehr dünne Bleche in vorgefertigte Ornamentvertiefungen eingebracht. Dieses ist auch gleichzeitig die älteste bekannte Tauschiertechnik.
Wird auch Plattierung genannt.

Ornamenttauschierung:
Hier wird auch mit vorgefertigten, allerdings keinen folienartigen, Blechen gearbeitet. Hier wird auch nicht zwingend plangeschliffen, sondern die Ornamente sind vom Trägermaterial etwas erhaben und können noch weiter verziert sein durch z.B. Gravuren.

Blechstreifentauschierung:
Feingeschnittene Blechstreifchen werden tordiert und dann zwischen zwei Platten gerollt, so entsteht eine Art Draht. Diese werden so wie gezogene Drähte in die vorgefertigten Vertiefungen geschlagen. Blechstreifentauschierung ist die häufigste Art der Tauschierung.


Bild


Drahttauschierung:
Wie oben nur mit massivem Draht.

Des Weiteren gibt es noch Sonderformen des Tauschieren, wie die Schmelz- und die Eingusstauschierung, die wie der Name schon sagt nicht mehr nur über mechanische Verfahren gehen, sondern auch über thermische.

Niello:
In die vorgefertigten Gruben wird ein Gemisch aus Silber, Kupfer, Blei und Schwefel gegeben, das durch Erhitzen schmilzt und danach auch plangeschliffen wird. Die Farbe der Masse ist Schwarz und wird besonders gerne bei Silber eingesetzt.



Zitat:

Hier noch ein Foto, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Wunderlich

Bild

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