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 Betreff des Beitrags: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 15:58 
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Silberdublone
Silberdublone

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-Komma und Blasensilber -

Beim gießen von Platten oder Stangen aus alten Silberringen und Ketten habe ich immer das Problem, dass ich einfach keinen brauchbaren Halbzeuge hinbekomme.
Aus dem alten Schmuck habe ich immer das Eisen entfern und ihn abgebeizt.
Das Silber war immer mit 925 gestempelt und ich habe es mit Borax erschmolzen.
Mein Brenner arbeitet mit Gas und Sauerstoff.
Leider habe ich keine Erklärung dafür, warum ich immer kleine Blasen im Guss hab und oder kommaförmige Einschlüsse von Kupfer. Diese Fehler fallen meist erst beim Schmieden auf, mach dann aber weiteres Bearbeiten unmöglich.
Seht Ihr da mögliche Fehler, die ich gemacht habe und wie lässt sich die Legierung wieder brauchbar machen?

Danke an alle die Antworten haben ;)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 17.03.2008, 15:58 


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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 22:18 
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Golddublone
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Wenn da Kupfereinschlüsse dabei sind bedeutet es,daß da nicht aussschliesslich 925 AG geschmolzen wurde.
Feingehalt prüfen lassen.
Mit solchem Mischsilber füttert man am besten seine Schleuderguss küvetten.
Am Wachsbaum ist es für diesen Zweck besser,nicht sehr detailfreudige Objekte zu wählen,da
Schmelzgut dieser Art sich meißtens zäh verhält.Verglichen mit einer taufrischen,flüßigen 925AG Legierung.

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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 23:50 
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Silberdublone
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Danke Ewald !
... ich muss aber noch etwas ergänzendes fragen :
Mittels Strichprobe habe ich den Feingehalt getestet und der liegt über 900 fein.
Ich empfand die Schmelze dieses mal aber auch nicht zähflüssiger als sonst.
Könnte das Lot an den Ketten und Ringen die Ursache sein ?
Hab ich die Möglichkeit der Silberschmelze etwas ´´reinigendes`` zuzusetzen ?
Oder ist mein Silber jetzt ein Fall für die Scheideanstalt ?
:nixweiss:


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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 09:10 
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Golddublone
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Ausser Borsäure und Borax kenne ich keine speziellen Zusätze ,die die Legierung wieder auf Vordermann bringen.
Hab mich damit nie sehr befasst,da es unweigerlich mit irgendwelchen Giftdampfemissionen zu tun hat und von denen gibts ja schon genug.
Deswegen immer in gut gelüfteten Räumen schmelzen!

Tafelsilber wirst du wohl damit nicht machen,aber zum Schmuckbauen läßt sich das Silber sicherlich verwenden.
Wie gehst du eigentlich mit dem Blausilber um?

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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 14:35 
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Silberdublone
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Borsäure ? mach das beim schmelzen sinn ?

Blausilber kommt bei mir sogut wie nicht vor. Ich hatte es nur einmal und da hab ich gefeilt und geschmirgelt.
Zum glühen benutze ich einen Propanbrenner mit offenem Luftventil, damit die Famme möglichst heiß ist.
Ich halte es für richtig, dass Silber schnell auf Temperatur zu bringen.
Zudem messe und rechne ich, wie stark ich noch verformen kann um das glühen herauszuzögern.

Gibt es da sonst noch Tricks und Kniffe ?


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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 15:32 
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Golddublone
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Sobald Silber mit einer Flamme in berührung kommt entsteht Blausilber.
Beim Abkochen wird das Auge getäuscht,weil unter der hauchdünnen Feinsilberschicht die grausame Kupferoxydschicht harrt.
Beim polieren hat man dann den Scherben auf.

Eine bessere Methode ist die Blausilberschicht einfach zu ignorieren.

Ein guter Trick um Blausilberspuren am Silberschmuck zu erkennen ist:
Man lege das gute Stück in eine kleine weiße Tüte,bei Tageslicht,und blickt hinein.
Nur die Härtesten halten dann den Anblick von einem vermeintlich Blausiberfreien Stück stand.
Darum wird,so paradox es klingt,Silberschmuck nachträglich versilbert.
Hab ich nie gemacht weil ich immer alles geschmirgelt hab.

Grüße,und gutes gelingen,
Ewald

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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 16:55 
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Zitat:
Silberstar schrieb
Zudem messe und rechne ich, wie stark ich noch verformen kann um das glühen herauszuzögern.


Da komme ich jetzt langsam nicht mehr mit. Was kann man beim Schmelzen rechnen und messen?

Ich hatte eigendlich noch nie Problem beim Gießen, kann dir aber leider auch keinen Tip geben was du falsch machst, kann höchstens mal schreiben wie ich meine Eingüsse mache:

Erst rechne ich aus wieviel Gramm silber in meinen Eingusskanal passen (Volumenrechnen und so) und schlage darauf dann noch so etwa 3-5 Gramm drauf um auch den kanal wirklich voll zubekommen.
Nun erhitze ich erstmal die Gussform damit das Kondenswasser verdampft und Ruße anschließend die Form ein.
Ich stelle meine Gussform immer ganz leicht schräg damit möglichst wenig Lunker im fertigen Guss sind.
Jetzt erhitze ich meine Schmelzschalle mit einer großen und ziemlich scharfen flamme und gebe meine Silberreste dazu.
Sobald alles ziemlich geschmolzen ist gebe ich noch etwas borax dazu und warte bis in der gesamten schmelzschalle mein silber eine KOMPLETT glänzende Oberfläche hat.
Nun komm das, meines erachten, schwirigste, ich für die schmelzschalle zur Gussform und halte wärend dem weg mit der Flamme das silber weiterhin so geschmolzen das die Oberfläche glänzt und gieße es ziemlich schnell in die Gussform

Den fehler den ihc am anfang hin und wieder gemacht habe war das silber zu gießen obwohl eine dünne haut auf dem Silber war, heist das silber nicht komplett geglänzt hat. Dann waren meine Eingüsse auch nicht das ware

Zum Thema blausilber kann ich nur sagen, das es mich beim Gießen noch nie gestört hat und beim Arbeiten... muss man halt solange schmiergeln und feilen bis es weg ist.

Ich sehe blausilber am besten wenn ich das stück in eine Dunkle ecke (bei mir das Fell unter meinem Werktisch) halte und unter dem stück ein weißes Stück papier halte.


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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 21:40 
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Silberdublone
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Das messen und rechnen bezog sich auf das Schmieden.

Beim Schmieden verformt und verdichtet sich das Silber.
Dabei gewinnt es härte, wir aber mit jeden schlag spröder.
Ab einem gewissen Grad der Umformug, wir das verdichtete Metal aber nicht weiter verdichtet, sondern ist ausgehärtet und reißt. Die Spanne von geschmeidig bis hart is bei jeder Legierung unterschiedlich.
Glühe ich es und schrecke es ab,bevor es reißt, so ist es wieder geschmeidig.
Allerding die Hitze und der Sauerstoff lassen die Oberfläche oxidieren. Blausilber entsteht.
Glühe ich zu früh, oxidiert das Silber ohne das ich es geschmeidiger mache.
Glühe ich zu spät, also bereits gerissenes Metal, so zerstöre ich es weiter. ``repariere ´´ aber nix mehr.
Am Ende hab ich schlimmsten Falles viel Gas und Beize verbrauch.
Nutze ich aber die Verformbarkeit der Legierung aus, so hab ich am Ende nicht nur Zeit und Geld gespart, sondern ein besseres Ergebnis.

Wobei ich kaum noch messe ich hab das einfach im Gefühl.... :ja:


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 Betreff des Beitrags: Re: -Komma und Blasensilber -
BeitragVerfasst: 18.03.2008, 23:00 
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Achso du rechnest dir sowas aus, ich hab des von anfang an nach Gefühl gemacht und bin so auch immer zu einem guten ergebnis gekommen.


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