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 Betreff des Beitrags: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 22.07.2014, 19:23 
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Hallo liebes Forum,
ich bin ganz neu hier und freue mich euch gefunden zu haben.

Kurzvorstellung: Ich bin schon seit gut 10 Jahren auf Naturgoldsuche in den Alpen.
Als Jugendlicher hatte ich sporadisch einen Goldschmiedefabel... kaufte mir eine kleine Basicausrüstung und machte mir einige kleine Silberringe damit.
Als ich im Keller vor einigen Tagen meine damalige Grundausstattung wiederentdeckte war ich irgendwie wieder angefixt von dem Thema Edelmetalle zu bearbeiten. Da ich aktuell relativ erfolgreich Naturgold finde, liegt der Gedanke nah, irgendwann mal einen "Biogoldring" oder evtl sogar einen Armreif zu machen.

Jetzt aber zu meiner Frage:
Ich trage seit meiner Geburt eine Taufmünze an einem Lederbändchen um den Hals.
Ich habe sie kürzlich abgelegt, da die Öse so langsam aber sicher durchgescheuert ist... nach 47 Jahren kein Wunder ;-) ... das Lederbändchen wurde alle 2 bis 3 Jahre ausgewechselt.

Wie kann ich diese Öse Reparieren?
Muss ich die Münze aus der Münzfassung herausnehmen beim Löten?
Wie nehme ich die Münze heraus?...kann ich diese "Laschen" einfach im kalten Zustand aufbiegen? Brechen die evtl ab? Oder kann ich die Münze beim Löten in der Fassung lassen?

Ich freue mich über Eure Tips und Hinweise
Danke und schöne Grüße
Samy



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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 22.07.2014, 19:23 


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 05:22 
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Gold bearbeitet man kalt. Du kannst daher die Laschen kalt aufbiegen. Das eine Dir abbricht, kann aber trotzdem passieren.

Dann müsstest Du sie wieder anlöten. Aber da die Öse sowieso neu angelötet werden muss ist das dann ja kein Problem.

Am besten Du nimmst eine neue Öse, die Du anlötest. Hilfsweise kannst Du auch versuchen die ausgeschliffene Stelle der Öse mit Goldlot zu füllen, das kann auch wieder recht lange halten.

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von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 15:13 
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im Prinzip könnte die Taufmedaille auch drinbleiben
sie sollte aber mit reichlich Flußmittel bedeckt werden, um möglichst wenig Luftkontakt zu bekommen
trotzdem kann sie sich auch nach dem beizen farblich leicht verändert haben
und sie wird etwas weicher dadurch, also etwas kratzempfindlicher, weil die durchs Prägen entstandene Härte weichgeglüht wird

profis würden die öse mit winziger, aber sehr heißer Propan/SauerstoffFlamme auffüllen, ohne daß die Med. glüht
oder mittels Schweißen Material auftragen
das mit dem Auf und wieder zubiegen gefällt mir nicht wirklich, kann gutgehen, muß nicht
dann wieder anlöten ist auch nicht schön: schelcht zu fixieren beim löten und lötstelle beim umbiegen gefährdet
längere neue Krappen könnten scheitern am Material und überhaupt: ist ja kein Platz dafür: außen dran müßten alle 4 neu, weilo man das auch von vorn sieht und innen ist kein platz


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 18:13 
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Hallo Ihr beiden, schönen Dank für Eure Info und Hilfe.
Ja das mit dem auffüllen mit Goldlot scheint eine gute Lösung zu sein.
Ich lass die Medaillie einfach mal drin, habe auch Sorge das die evtl brechen könnten beim Aufbiegen.

Auch wenn ich totaler Anfänger bin, riskiere ich das einfach mal.
Im Moment hab ich noch null Ahnung was ich dazu brauche.
Da gibt es doch diese kleinen Minihandbrenner die mit Feuerzeug-Gas funktionieren, meint Ihr das könnte klappen? Goldlot... keine Ahnung, welches nehm ich dafür und wo bestelle ich soetwas?
Welches Flussmittel benötige ich? Ich muss auch mal blöd nachfragen: welche Funktion hat das Flussmittel und warum sollte ich die ganze Münze damit versorgen? Schützt das Flussmittel meine Münze vor der Hitze? Und wie gestaltet sich der Lötvorgang? vermute ich muss ein mikro streifchen Goldlot um die schwache stelle biegen und die äußere Öse irgendwie abhalten vom Lötzentrum, damit ich die nicht versehentlich mit festlöte... kann ich die irgendwie nach unten weg fixieren? Draht? welchen?

Sorry für meine banalen Anfängerfragen!

Danke
liebe Grüße
Samy


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 18:52 
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Gast hat geschrieben:
Hallo Ihr beiden, schönen Dank für Eure Info und Hilfe.
Ja das mit dem auffüllen mit Goldlot scheint eine gute Lösung zu sein.
Ich lass die Medaillie einfach mal drin, habe auch Sorge das die evtl brechen könnten beim Aufbiegen.

Auch wenn ich totaler Anfänger bin, riskiere ich das einfach mal.
Im Moment hab ich noch null Ahnung was ich dazu brauche.
Da gibt es doch diese kleinen Minihandbrenner die mit Feuerzeug-Gas funktionieren, meint Ihr das könnte klappen? Goldlot... keine Ahnung, welches nehm ich dafür und wo bestelle ich soetwas?
Ja der Brenner geht, Goldlot Mittel oder leichtfließend in der Legierung der Fassung bekommst Du beim Goldschmiedebedarf. Schau mal unter http://www.Schula.de und ruf dann an weil Du wahrscheinlich noch keinen Login hast.

Gast hat geschrieben:
Welches Flussmittel benötige ich?
Fluoron, haben die Ausrüster für Goldschmiede. Aber Borax in Wasser aufgelöst geht auch.

Gast hat geschrieben:
Ich muss auch mal blöd nachfragen: welche Funktion hat das Flussmittel und warum sollte ich die ganze Münze damit versorgen? Schützt das Flussmittel meine Münze vor der Hitze?
Es schützt nicht vor der Hitze aber davor das die Münze dunkel anläuft. An der Lotstelle sorgt es dafür das das Lot fließt und sich mit dem Gold verbindet.

Gast hat geschrieben:
Und wie gestaltet sich der Lötvorgang? vermute ich muss ein mikro streifchen Goldlot um die schwache stelle biegen und die äußere Öse irgendwie abhalten vom Lötzentrum, damit ich die nicht versehentlich mit festlöte... kann ich die irgendwie nach unten weg fixieren? Draht? welchen?
Genau so, als Fixierdraht solltest Du Eisendraht nehmen der lötet sich nicht fest.

Viel Glück.

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von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 19:00 
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die Kettenöse würde ich selbstverständlich abmachen und nach dem verstärken wieder dran, obwohl ich punktuell löten kann, du mit dem Einfach-Brenner nicht
oder besser eine neue, weil die alte ja ebenfalls geschwächt ist

ganz ehrlich: das ist nicht wirklich eine Arbeit fürs erste mal mit Gold zu arbeiten und extra Zeug anzuschaffen
und (auf diese Arbeit bezogen) ziemlich unwirtschaftlich
Mindestmenge 1g Lot 585 kostet schon etwa 28,-

dazu noch der andere Kram:
Lötmittel
Beize
Polierwerkzeug


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 19:05 
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klasse! vielen Dank für die Aufklärung.
Ich werde berichten !
:-)

danke nochmal
lg
samy


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 23.07.2014, 19:09 
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Tilo hat geschrieben:
die Kettenöse würde ich selbstverständlich abmachen und nach dem verstärken wieder dran, obwohl ich punktuell löten kann, du mit dem Einfach-Brenner nicht
oder besser eine neue, weil die alte ja ebenfalls geschwächt ist

ganz ehrlich: das ist nicht wirklich eine Arbeit fürs erste mal mit Gold zu arbeiten und extra Zeug anzuschaffen
und (auf diese Arbeit bezogen) ziemlich unwirtschaftlich
Mindestmenge 1g Lot 585 kostet schon etwa 28,-

dazu noch der andere Kram:
Lötmittel
Beize
Polierwerkzeug


ich weis Tilo, da hast du vollkommen recht...
wirtschaftlich ist es wahrhaftig nicht... aber irgendwann muss mal sich halt das Equipment anschaffen wenn man sich mit dem Thema befassen will... ich probier das jetzt einfach mal und besorge mir das Material :-)

danke und viele grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 01.03.2015, 21:13 
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Platinstaub
Platinstaub

Registriert: 17.08.2014, 15:43
Beiträge: 430
Wohnort: Würzburg
Hallo Ihr Beiden, sorry das ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Die Operation ist gelungen, die schwache Öse habe ich mit der Zange entfernt. hab mir eine neue Öse geschmiedet aus einem Stückchen altgold zu einer Perle mit einem Augustaminnibrenner geschmolzen, platt gehämmert, ein kleines Loch gebohrt und oval ausgefeilt, aufgesät, eingehängt. Die Medaillie hab ich in der fassung gelassen und mit Coolpaste geschützt. Dann die neu geschmiedete miniöse wieder mit goldlot (dem dummerweise falschen) und flouron zugelötet. Hat sich blöderweise starr mit der Münzfassung verbunden, alles von vorne. wääh... beim zweiten mal war ich vorsichtiger... dann hats geklappt :-) yäh! seit dem träume ich von einem Lampert Puk !

Danke nochmal und liebe grüße
samy


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 Betreff des Beitrags: Re: Goldmünzenanhäger reparieren
BeitragVerfasst: 02.03.2015, 07:03 
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Goldschmiedemeister
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Registriert: 05.12.2005, 21:39
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Dann Gratuliere ich zu dem Erfolg. Übrigens ist ein PUK oder ein noch teurerer Laser für solche Arbeiten nicht als Ersatz geeignet. Öse an ein dünnes Blech lässt sich nicht gut schweißen. Löten ist hier das Mittel der Wahl.

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