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Messing und Bronze schmelzen
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Autor:  Non Ferrum [ 12.09.2016, 05:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

War nicht gut beschrieben sehe ich ein :flop:
Tilo hat geschrieben:
tiegel aus alu schnitzen?du meinst was anderes, aber was?


Die Sandguss Form aus einem Alu Rahmen mach ich selber und schnitze mir dann aus Schamotte den passenden Tiegel der an die Sandguss Form angeflanscht wird.

Im Moment experimentiere ich mit einem "Lötziegel" von Karl Fischer. Der läst sich sehr leicht bearbeiten und hält die Temperatur auch ganz gut aus. Noch habe ich aber nicht so viel damit gemacht das ich sagen kann ob sie besser, schlechter oder genau so gut sind wie Schamotte. :nixweiss:

Autor:  Anzeige [ 12.09.2016, 05:50 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Tilo [ 12.09.2016, 07:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

man muß den Tiegel ja nicht anflanschen
entweder hat der Gießrahmen einen Trichter oder du schnitzt einen in den Sand und hältst in der Hand einen ganz normalen käuflichen Schmelztiegel

Autor:  Non Ferrum [ 12.09.2016, 07:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Da hast du schon Recht, man kann das, wie es normalerweiße ist, voneinander trennen. Stellt die Gussform mit dem Einguss loch nach oben auf und gießt mit einem Tiegel das Metall in die Form.

Ich habe die Gussform mit dem Tiegel verbunden und alles erst mal liegend auf der Werkbank. Sobald das Metall im Tiegel flüssig ist kann ich die Form mit Tiegel dann, mit einem an der Form angebrachten Griff, um 90 Grad kippen/drehen so das dann das flüssige Metallschön in die Form läuft. Anschließend stelle ich alles senkrecht ab so das es erkalten kann.

Ich mach mal bei Gelegenheit ein oder zwei Bilder, dann kann man sich das auch besser vorstellen.

Autor:  Tilo [ 12.09.2016, 08:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

ich kann mir das sehr gut vorstellen, was du da meinst
gibts ja komplett so zu kaufen von Heinrich (dem Betreiber hier) erfunden und zur Serienreife gebracht und zur Zeit vertrieben über Ott (Quick-Cast)

Autor:  El Kratzbürscht [ 12.09.2016, 09:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Zitat:
Im Moment experimentiere ich mit einem "Lötziegel" von Karl Fischer. Der läst sich sehr leicht bearbeiten und hält die Temperatur auch ganz gut aus. Noch habe ich aber nicht so viel damit gemacht das ich sagen kann ob sie besser, schlechter oder genau so gut sind wie Schamotte.

Du kannst auch einen Vermiculit-Klotz nehmen, der ist wahrscheinlich leichter als ein Ziegel und leichter zu bearbeiten.
In Heinrichs Quickcast ist aber etwas anderes verbaut, das aussieht wie Ytong, aber keiner ist.

Ja, klar, wie vieles, das es fertig zu kaufen gibt, kann man es auch selber zusammenbasteln. Aber ob es sich für 1 Exemplar lohnt?

Autor:  Non Ferrum [ 12.09.2016, 10:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Stimmt
Tilo hat geschrieben:
ich kann mir das sehr gut vorstellen, was du da meinstgibts ja komplett so zu kaufen von Heinrich (dem Betreiber hier) erfunden und zur Serienreife gebracht und zur Zeit vertrieben über Ott (Quick-Cast)
Die Vorrichtung von Heinrich ist da natürlich etwas ausgereifter, meine Tiegel sehen nicht so ausgereift aus. Für jemanden der sich mit ein an ein paar Güssen versuchen will ist das sicher eine sehr gute Alternative. Da muss man auch nicht selber basteln.
El Kratzbürscht hat geschrieben:
Du kannst auch einen Vermiculit-Klotz nehmen

Geht natürlich auch sehr gut, die sind aber etwas empfindlich, finde ich. Da habe ich das Gefühl das die etwas bröseln, hab aber auch nicht die große Erfahrung mit einem Vermiculit-Klotz .

Autor:  gekonnt [ 12.09.2016, 11:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Hallo und danke für die weiteren Info´s.

Ich fasse dann nochmal zusammen:
- Ob Ton- oder Graphittiegel ist egal. Der Tontiegel muss vorher mit Borax glasiert werden. Graphittiegel nicht.
- Da es mir egal ist ob Messing oder Bronze, werde ich aufgrund der weniger gefährlichen bzw. nicht vorhandenen Zinkdämpfe Bronze nehmen und kein Messing
- Der eigentliche Guss erfolgt auch bei Münzen ohne Rückseite in geschlossener Form mit Eingusstrichter im Sand von hinten rangeführt.
- keramische Eingussfilter sind raus wegen zu geringer Gussmenge pro Vorgang

Noch offene bzw. auch neue Fragen:

- Wie oft kann die Bronze neu eingeschmolzen werden? Es werden ja sicher immer Reste im Tiegel bleiben die wieder neu eingeschmolzen werden können nachdem sie erkaltet sind
- Ich möchte gerne in einem Schmelzvorgang 5-10 Objekte (Münzen, was auch immer) gießen. Werde diese also in den Gußformen vorbereiten. Mal angenommen ich brauche für 10 Werkstücke großzügig gerechnet 200g Schmelze. Wenn ich diese nun in 10 Gusskanäle gießen möchte, bleibt diese überhaupt lange genug flüssig? Macht es Sinn deutlich mehr einzuschmelzen weil größere Mengen länger flüssig bleiben?


Dies sind alles Dinge die ich sicher in der nächsten Woche (da möchte ich anfangen) selbst rausfinden werde, mehr oder weniger. Trotzdem möchte ich gerne vorab so viele Info´s wie möglich haben um mir den ein oder anderen groben Fehler direkt zu sparen.

LG und eine schöne Woche

Autor:  gekonnt [ 12.09.2016, 11:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Eine Sache fällt mir da noch ein, da ich mir das von euch erwähnte Quick-Cast angesehen habe. Das System scheint mir zumindest für meine Münzen nicht geeignet zu sein, eher für figürliche, nicht flache Objekte.
Aber: Macht es Sinn für solch kleine Mengen (round about 20g) und nur ein einziges zu gießendes Objekt eine Schmelzschale zu nehmen und den Brenner direkt auf die Bronze zu halten anstatt diese kleine Menge im Tiegel im Ofen zu schmelzen? Kann Bronze tatsächlich "in freier Luft" ohne Ofen auf diese hohe Temperatur und zum schmelzen gelangen? Oder ist dies eher für Materialien mit geringerem Schmelzpunkt wie z.B. Silber oder gar nur Zinn etc. geeignet?

Autor:  Tilo [ 12.09.2016, 11:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

sandguß und gleichzeitig 10 Objekte scheint mir zu ambitioniert
auf jeden fall für den Anfang

der schmelzbereich von Gußbronze ist doch gar nicht viel höher als der von Gold-und Silberlegierungen, die im Handwerk standardmäßig im offenen Tiegel geschmolzen werden
beim legieren sind die reinen Metalle sogar anfangs überm schmelzbereich von Gußbronze

von welchen Temperaturwerten gehst du denn aus?
(konkret: welche Bronzelegierung mit wie viel Sn willst du verwenden?)

und ja, man kann sogar Platin im offenen Tiegel schmelzen (allerdings ist da Rein-Sauerstoffzuagbe bei der Flamme nötig)

Autor:  Non Ferrum [ 13.09.2016, 05:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Messing und Bronze schmelzen

Wenn es klappt so viele Objekte auf einmal zu gießen bin ich auf deinen Bericht sehr gespannt. Ich hoffe du teilst dann dein Wissen mit uns. Aber um ehrlich zu sein denke ich da eher wie Tilo
Tilo hat geschrieben:
10 Objekte scheint mir zu ambitioniert
aber wer weiß.

Ich verwende beim Bronze Gießen eine so genannte " Maschinen oder Muttern Bronze", zumindest heißt die bei uns in der Arbeit so. Aus der werden z.B. für Spindeln von Dreh und Fräsmaschinen die Verstellmuttern für den Vorschub gemacht. Leider weiß ich die Legierung nicht genau ist aber wohl Zinn sowie etwas Blei und möglicherweise auch Zink drin.
Aber ich habe die auch schon mit einem einfachen Propangasbrenner geschmolzen. Das geht in der Werkstatt ganz gut. die Mengen waren aber immer unter 50g wenn überhaupt. Bei einer größeren Menge, 200g und mehr, wird es so ein Brenner aber vielleicht nicht mehr schaffen die nötige Temperatur von ca. 1050Grad bis 1100Grad her zu bekommen.

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