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Rotgold löten - ein Hilferuf!
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Autor:  Mia [ 08.07.2018, 16:31 ]
Betreff des Beitrags:  Rotgold löten - ein Hilferuf!

Hallo ihr,

heute suchen wir euren Rat bei einer sehr konkreten Fragestellung:

Wir haben einen sehr filigranen "Anhänger" aus 750er Rotgold gießen lassen, nachdem wir ihn vorher in Bronze als Urmodell gefertigt hatte. Er soll das Mittelteil einer Halskette darstellen, die wir links und rechts auf den jeweils höchsten Punkten des "Anhängers" anlöten wollten.
Vom Prinzip her ähnlich diesem Anhänger: https://mueller-collection.de/produkt/k2114/
Beim ersten Lötversuch sind nun zwei der dünnen Stege des "Anhängers" schlicht zersprungen. Nun haben erst einmal vom Löten Abstand genommen bis wir eine Lösung für unser Problem gefunden haben - grundsätzlich löten wir aber viel (und gut) in Silber, die Basics müssten wir also eigentlich richtig gemacht haben.
Hat jemand dieses Zerspringen schon einmal erlebt?
Waren wir zu hastig beim Erwärmen?
Hätten wir etwas Rotgold-typisches beachten müssen?

Mit besten Grüßen,
Mia

Autor:  Anzeige [ 08.07.2018, 16:31 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Heinrich Butschal [ 08.07.2018, 16:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Das ist nicht ungewöhnlich. 750 er Rotgold kristallisiert beim Glühen nach und bildet Riesenkristalle. Dadurch wird es hart und spröde. Beim längeren Löten passiert es auch.

Autor:  Heinrich Butschal [ 08.07.2018, 17:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Wenn es bereits passiert ist weis ich eigentlich keine Abholfe ausser neu zu giessen und beim giessen Feinkornbildner dazu zu geben. Ob das nützt, weis ich allerdings auch nicht, denn 750er Rotgold entspricht 1 Atom Gold auf ein Atom Kupfer und diese Kombination bildet eben gerne große Kristalle.

Vielleicht weis jemand anderer mehr dazu, der das schon öfters verabeitet hat. Vielleicht hilft glühen und abschrecken?

Autor:  Raustland [ 13.07.2018, 08:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Was wäre den hier ein Feinkornbilder?

Autor:  Heinrich Butschal [ 13.07.2018, 09:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Da gibt es viele. Ich benutze, weil es für mich leicht herzustellen ist, Rhodiumpartikel. Hauchdünnes Messingblech (man könnte auch anderes Metall nehmen) tauche ich ins Rhodiumbad für ca 1/3 der Zeit die ein ordentlicher Rhodiumauftrag benötigt. Der Niederschlag ist, dann zwar sichtbar aber das Grundmetall scheint noch etwas durch. Davon stoße ich einen kleinen Streifen, der den Feingehalt nicht ernsthaft tangiert in die sehr heiße Schmelze. Dabei zerreißt das Messing und es bilden sich Rhodiumpartikel die zwischen 50 und 1000 Atomen klein sollen. Diese dienen dann als Kristallisationskeime beim Erkalten der Schmelze.

Autor:  Tilo [ 13.07.2018, 11:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

bei dem verlinkten Stück ist aber sinnvollerweise gar nicht am Mittelstück selbst gelötet, sondern eine Zwischenöse gelötet
letztere sorgt für bessere beweglichkeit und deutlich erhöhte Materialstärke dieser durch verschleiß stark strapazierten verbindung
einfach kette stumpf anlöten ist semioptmial gelöst.

ist das Design des Anhängers/Kolliermittelteils kopiert oder kopiergefährdet oder warum wird auf ein Schmuckstück verlinkt, das mit dem eigentlichen Problem gar nichts zu tun hat?

bei filigranen Strukturen in Rotgold kommt ja noch erschwerend dazu, daß der Schmelzbereich des Rotgoldlot sehr nahe am Schmelzbereichsbeginn des Rotgolds selbst liegt und da gerne was wegschmort

Autor:  Mia [ 14.07.2018, 14:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Besten Dank für die Antworten soweit. Wir habens nun mit glühen und abschrecken versucht, das hat auch funktioniert.

Und Tilo, der Grund für das Alternativfoto ist ganz profan: Der Akku meiner Kamera war leer und es musste schnell gehen. :lach:

Autor:  rolf skrypzak [ 27.12.2020, 11:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Ein Kleines Bild zu dem, in Rotgold gefertigten Anhänger!

Dateianhänge:
FA1D71DD-BC50-41AB-A65B-2AFE0C264FFA.jpeg
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Autor:  El Kratzbürscht [ 27.12.2020, 12:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Ist das jetzt Freestyle oder auch antik? Gefällt mir sehr gut.

Autor:  Heinrich Butschal [ 27.12.2020, 12:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rotgold löten - ein Hilferuf!

Ich würde sagen freestyle aber inspiriert.

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