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Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede
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Autor:  Adminy [ 07.12.2006, 15:12 ]
Betreff des Beitrags:  Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

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Hallo Ihr lieben,

Interessante Beiträge zum Thema Chemie, Chemikaliene und deren Anwendung gibt es auch an ganz anderen Stellen hier im Schmuck-Forum. Diese zeigen sehr anschaulich was noch so möglich ist und geben Einblicke die über die "normalen" Goldschmiedetechniken hinaus gehen. Damit Ihr diese nicht lange suchen müsst habe ich diese hier mal aufgeführt.








Lieben Gruß
Adminy

Autor:  Anzeige [ 07.12.2006, 15:12 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  maxfe [ 24.07.2013, 19:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Klasse Link, sehr interessant danke! Das werde ich mir gleich mal zu Gemüte fügen!

Autor:  Argentum [ 05.02.2014, 16:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Danke für die interessanten Links. :top:

Autor:  Stardust [ 25.12.2015, 18:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

wow, ich kann nur empfehlen, das niemand diese Experimentbeschreibungen als Anleitung benutzt. Ist zwar eine interessante Beschreibung, aber zeigt auch, dass selbst Chemiker (vermute ich mal) beim Edelmetallscheiden bei (fast) Null anfangen.

Bei dem Zahngoldexperiment sind einige no-go's dabei!

Niemals Ammoniumhydroxid zu Gold- oder anderen Edelmetallsalzen tun, wenn einem das Leben lieb ist!!! Dies geschah gleich zweimal - einmal durch nachschlagen in einem Chemiebuch. Nun allgemeine Chemiebücher enthalten zum Thema Refining sehr viel Quatsch.

Zinnchlorid ist das Auge des Refiners! Es wird voher, nachher und nach jedem Schritt mittendrin getestet! Blindflüge sind sträflich nachlässig und können ein teures Lehrgeld fordern.

Ganz zu Anfang im Silberchloridfilterrückstand befindet sich auch jegliches Iridium, da dieses als einziges nicht gelöst wird. Ich nehme an, dieses Iridium ist entweder im Filterabfall gelandet (den er hoffentlich nicht entsorgt hat, sondern zur Aufbereitung aufhebt) oder verunreinigt nun sein Silber.


Zitat:
Mit diesem anorganischen Großprojekt war ich viele Wochen lange beschäftigt. Wahrscheinlich wird es niemals ganz fertig sein, da ich die ganzen Lösungen und Filtrate nie wegschütten werde sondern ewig aufheben, um sicherzugehen dass ich keine Platinmetalle verliere. Die Isolierung des Rhodiums wird mich auch noch beschäftigen.


Das ist der "stockpot" worin noch gelöste Edelmetallspuren sind (im Falle von Platinmetallen mehr als Spuren, da sich diese nicht quantitativ Fällen lassen, ohne die Reinheit des Produkts zu gefährden). Man legt einfach eine dicke Kupferstange hinein, ggf. vorher einen etwas weniger sauren pH-Wert einstellen, falls noch zu stark sauer und alle Edelmetalle zementieren an der Stange, können nach einigen Wochen abfiltriert werden und die übrige Lösung wird nochmal getestet (Zinnchloridtest) und, wenn edelmetallfrei, dem Schadstoffentsorger zugeführt werden.

und...Bei 58g kann man nicht von "im großen Maßstab" sprechen. Leute, die davon etliche kg in einem Durchgang verarbeiten, sehen sich als mittlerer Betrieb.

Was noch unbedingt zu erwähnen ist: Platinsalze sind ein sehr starkes Allergen! Wer dagegen einmal allergisch geworden ist, hält es nicht mal mehr in den Vorräumen eines platinverarbeitenden Betriebes aus.

Nichtsdestominder eine sehr nette Beschreibung, die zudem vor etlichen Jahren etwas von dem Ersten war, was ich im Internet zu dem Thema gefunden hatte. Für richtiges Fachwissen empfehle ich aber mit dem Studium von Hoke's Büchern anzufangen, speziell Refining precious metal wastes, welches zwar alt und kostenlos ist, aber in von einer enthusiastischen Community von Leuten, die ihr Leben lang in dem Bereich gearbeitet haben, auf heutigen Stand gebracht wurde. C.M. Hoke geht dabei auch intensiv auf das Thema dental waste ein.

Bevor jetzt aber jemanden das Goldfieber packt, in Deutschland ist damit keine Mark zu machen. Erstens stehen dem tausend Bestimmungen und Auflagen entgegen und zweitens sind die Ankaufpreise von seriösen Scheideanstalten im Allgemeinen nicht zu toppen und die nehmen auch Kleinstmengen. In den USA sieht das schon je nach Bundesstaat ganz anders aus. Eigentlich schade, denn solche Kleinunternehmen, wie in den Staaten, können ohne Probleme Kundenwünsche erfüllen wie nimm meinen Schmuck und gibt mir das daraus gewonnene Feingold - wofür sie dann vielleicht 10% als Gebühr einbehalten (toll refing). Da würde man in Deutschland sicher nur ein mildes Lächeln ernten.

Autor:  Tilo [ 25.12.2015, 19:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Stardust hat geschrieben:
Da würde man in Deutschland sicher nur ein mildes Lächeln ernten.

ich habs nun mehrmals gelesen, kann den satz aber nicht zuordnen
warum bei 10% Aufarbeitungskosten nur ein müdes lächeln (und von wem) geerntet würde

kennst du den goldhunter?
mal abgesehn davon, daß mir das Gerät unwirtschaftlich erscheint: die Platinmetalle verbleiben im Goldschlamm?

ich persönlich denke nicht im Traum dran, mein Altgold selbst zu scheiden

Autor:  Stardust [ 25.12.2015, 20:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Tilo hat geschrieben:
Stardust hat geschrieben:
Da würde man in Deutschland sicher nur ein mildes Lächeln ernten.

ich habs nun mehrmals gelesen, kann den satz aber nicht zuordnen
warum bei 10% Aufarbeitungskosten nur ein müdes lächeln (und von wem) geerntet würde


=wenn man eine deutsche Scheideanstalt darum bitten würde 50g Schmuck zu scheiden und einem das Gold daraus auszuhändigen ... :lach: hab ich mal tatsächlich drum gefragt...wollten die nicht, nur Bares geben ;)

Tilo hat geschrieben:
kennst du den goldhunter?

nein, jedenfalls nicht unter dem Namen

Tilo hat geschrieben:
mal abgesehn davon, daß mir das Gerät unwirtschaftlich erscheint: die Platinmetalle verbleiben im Goldschlamm?


Jetzt weiß ich nicht, wie du darauf kommst. wo liest du das? Meinst du den "stockpot"? Dann ja, da endet alles in Lösung gebliebene Restedelmetal, wird gesammelt und dem nächsten Raffinationsprozess zugegeben oder diente früher den Refinern als Altersvorsorge.

Autor:  Stardust [ 25.12.2015, 20:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

aaah verstehe jetzt, Goldhunter ist ein Gerät, keine Person und der Satz danach bezieht sich auf das Gerät. Antwort schonmal, nein, kannte ich nicht und ja, Platin bleibt zurück. Jetzt muss ich mir das mal genauer angucken.

Autor:  Tilo [ 25.12.2015, 20:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

die amis fangen für ne 50g-position das scheiden an?
ich glaub eher, daß es so läuft wie auch bei großen Goldankäufern: fix zusammenschmelzen, mit röntgenfluo... Feingehalt bestimmen
und dann eben statt wie hier auszuzahlen feingold aus dem Vorrat rausreichen und anteilig scheidekosten kassieren
den scheideprozeß wegen 25g fein und 75,- anzufangen, um dem Kunden genau seine Goldatome auszuliefern, scheint mir bei den Kleinstmengen nicht wirtschaftlich sinnvoll

Autor:  Stardust [ 25.12.2015, 20:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Solche Geräte wurden immer wieder diskutiert. Konsensus ist zumindest, dass sie als zu teuer gelten - las gerade 8000€....und da schätze ich den Materialwert mal auf 50€ plus Fertigung sagen wir mal 150€

Das mit dem "Silberfilter" ist mir allerdings neu und kann ich spontan auch nicht erklären. Werd mich mal umhören.


In bezug auf die Amis, - da gibts eben noch ganz kleine Ein-Mann-Betriebe und ja, die würden es so machen.

Autor:  Stardust [ 25.12.2015, 21:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Einblicke in die Chemie der Goldschmiede

Also in einem bin ich mir schonmal sicher, das Gerät mag tun, was es soll, wenn du wirlich nur Au, Ag und Cu hineinbringst. Platinmetalle verunreinigen dein Gold und Nickel, Zinn, Zink, Blei, Cadmium versauen dir den Elektrolyten. Der muss bei der Firma völlig überteuert nachgekauft werden, obwohl er aus billigen Salzen besteht.

Und den faulen Elektrolyten musst du dann regelmässig kannisterweise vom Schadstoffspezialisten für ein paar hundert Euro abholen lassen.

Prinzipiell ist das eine Kupferzelle, - das Kupfer wandert zur Kathode, das Gold bleibt als Anodenschlamm zurück. Ob sulfat oder nitrat (bei nitrat landet das Palladium beim Silber) oder was anderes, weiß ich noch nicht. Vermutlich aber eines der ersten beiden. Der "Silberfilter" scheint mir ein Absetzbecken zu sein.

Für 200€ wäre es eine witzige Spielerei, aber 8000€? Und es bleibt ja nicht bei den 8000, weil man niemals gewährleisten kann, dass nur Au, Ag und Cu drin landen, schon garnicht bei Altgold, goldhaltigem Messing (333 mit Zink) und Lötstellen.

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