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Der letzte Schliff: Tote werden Diamanten
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Autor:  Karla Kolumna [ 05.03.2006, 22:22 ]
Betreff des Beitrags:  Der letzte Schliff: Tote werden Diamanten

Hallöchen meine lieben Leser,

wie schon angekündigt stieß ich bei meinen Recherchen auf
die Frage von Marion zum Thema: Der Zirkon – Ein synthetische Diamant?
auf ein ganz besonderes Herstellungsverfahren synthetischer Diamanten.
Dieses möchte ich euch, meine lieben Leser, nun nicht mehr länger vorenthalten.






Die Tränen der Götter oder
Ein Juwel vom Mensch - Die Diamantbestattungen

Der Diamant gilt aufgrund seiner Reinheit, Härte und Herkunft seit jeher als das Symbol der Erinnerung, der Unvergänglichkeit und der Liebe. Warum also nicht einen verstorbenen Angehörigen als Edelstein am Finger tragen? So zusagen eine Art "Wiedergeburt" als ein Schmuckstück. Die meisten Menschen werden alleine bei der Vorstellung empört die Nase rümpfen.

Das Bestattungsunternehmen bietet als besonderen Service eine Diamant- Bestattung an, bei der aus der Asche der Verstorbenen ein Diamant erzeugt wird. So wie es auch bei normalen synthetischen Diamanten der Fall ist haben Sie bei diesen besonderen Diamanten folgende Auswahlmöglichkeiten:

Gewicht: 0,25 - 1,25 Karat
Farben: Durchsichtig bis blau
Schliffform: Brillant, Smaragd, Princess oder frei wählbare Schliffform


Zum Ablauf:
Die Diamantbestattung setzt die Einäscherung des Toten voraus. Aus einem Menschen könnte man theoretisch bis zu 100 Diamanten herstellen, für einen Diamanten werden von der Kremationsasche nur zehn Gramm entnommen. Bevor es zur eigentlichen "Herstellung" kommt wird diese einer chemisch-physikalischen Analyse unterzogen mit einer anschließenden aufwändiger Aufbereitung.

Jeder Mensch ist nicht zuletzt aufgrund von unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen einzigartig. Diese beeinflussen messbar die chemische Zusammensetzung seiner Asche. Daher strahlt ein Erinnerungsdiamant einmal weiß und einmal bläulich - garantiert ohne Zusätze oder Beigaben. Es gibt keine zwei gleichen Steine, wie auch der Mensch in seinem Leben einzigartig ist.

Die Transformation der Urnenasche selbst findet in einem speziellen Labor in der Schweiz statt. Dieser Umweg ist nötig, weil in Deutschland der Bestattungszwang gilt, in allen anderen EU- Ländern wäre das ebenfalls kein Problem. Die mehrwöchige Pressung (ca. acht Wochen) zu einem Rohdiamanten findet unter hoher Temperatur statt. Danach wird der Rohdiamant in der gewünschten Größe / Form geschliffen und zertifiziert. Auf Wunsch kann der Stein auch mit einer individuellen Mikro-Laser-Gravur versehen werden. Diese Diamantbestattungen ist nicht nur eine Frage der Pietät / Ethik, sondern auch eine Frage des Geldes. Die Kosten für die "Verarbeitung" eines Verstorbenen zu einem Diamanten beginnen bei 3000 Euro, für einen kleinen Viertelkaräter muss man schon mindestens 4000 Euro bezahlen.


Ich möchte einen zweiten versuch starten und Sie meine lieben Leser, zu einer angeregten Diskussion hier im Schmuckforum einladen. Was haltet ihr davon, aus der Asche von Verstorbenen einen Diamanten für die Hinterbliebenen zu fertigen? Ist ein solcher Diamant eine wundervolle Möglichkeit die Erinnerung an den geliebten Menschen in einem ganz persönliches Symbol der Liebe zu verfestigen. Zu jeder Zeit, an jedem Ort, einen verstorbenen, geliebten Menschen nicht nur immer bei sich zu haben sondern auch im wahrsten sinne des Wortes in strahlender Erinnerung zu behalten? Oder ist dies doch nur ein makaberes Geschäft mit dem Tod?


Ich freue mich über viele unterschiedliche Meinungen!

Eure rasende Reporterin
Karla Kolumna





P.s.:
Auf der suche nach mehr Informationen zu diesem Thema
habe ich auf einer anderen
gefunden, der andere Angaben als Christ All macht. Da ich
mich nicht auskenne soll dieser Artikel nur der Information dienen!

Autor:  Anzeige [ 05.03.2006, 22:22 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Nina [ 28.03.2006, 13:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo Karla,

ich finde das es eigentlich eine schöne Idee ist aber natürlich ziemlich kontrovers.... In Deutschland ist je die Körperbettattung noch weitgehender Usus denn auch die Urnenbestattung ist noch lange nicht so verbreitet, aber durch die hohen Kosten der Körperbestattung gehen viele zu der Verbrenung über... Der Tod ist wirklich das teuertste am Leben ;O)

Aber von seinen Liebsten eine Erinnerung zu haben ist für viele Menschen sehr wichtig, doch eine direkte krperliche Erinnerung ist nur im Form von Haaren möglich und wer kennt das nicht, das man irgendwo mal von einem gehört hat der eine Strähne in einem Anhänger etc. von einer nahestehenden Person hat.

Allerdings sollte man soweit das noch möglich war, das Einverständnis der Person einholen, denn manche Leute bestehen auf eine vollständige Bestattung und da sollte auch wenn man sehr gerne eine Erinnerung hat, den Willen des Verstorbenen achten...

also ich wüßte nicht, ob ich das mit mir machen lassen würde, aber grundsätzlich finde ich die Idee gut

Autor:  Axel [ 31.03.2006, 10:14 ]
Betreff des Beitrags:  Juweliere des Todes

Klar, dass das Thema polarisiert, ich finde die Idee von Christ All deshalb beunruhigend, weil sie uns vor Augen führt, wie man mit unserem seltsamen Verhältnis zum Tod immer wieder Geld verdienen kann. Stimmt schon, die Kosten für ein normales Begräbnis sind unverschämt hoch, und dennoch zahlen wir sie und den ganzen Schnickschnack drum herum, weil man das eben so tut, oder? Genausogut könnte man seine Verblichenen ja wirklich zum Diamanten machen und Oma immer am Finger tragen. Ist eben alles geschacksache. Ich selbst möchte ehrlich gesagt nicht, als Diamantring herumgetragen werden und ich hoffe, man fragt mich vorher!

Autor:  Evelyn [ 01.04.2006, 08:19 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finde das eine ganz tolle Idee und würde das für mich bevorzugen.
Da ich nicht an irgendetwas Bestimmtes glaube, und auch Friedhöfe nicht für meine Trauer benötige, wär das für mich in Ordnung.
Nur hätten damit meine Freunde und Angehörigen Probleme, weil sie das geschmacklos finden.
Aber ich denk mir halt, in der Erde vermodern ist auch nicht so toll als Gedanke an sich... ;)

Aber naja, wenn's die Zurückbleibenden nicht anders wollen...dann sollte ich mir doch noch ein Schneewittchen-Begräbnis überlegen - kann man mir wenigstens mein schönes Galadrielkleid anziehen, wenn mir das dann noch passt.

Autor:  Heinrich Butschal [ 01.05.2006, 21:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Hallo und danke! :-)

Adminy-Edit: Das Zitat von Diane wurde in einer versteckten Rubrik geschrieben. Da es sich aber auf diesen Beitrag bezieht habe ich es geteilt und hierher verschoben.

Diane hat geschrieben:
Hallo Nina,
...Wir beschäftigen uns dort in Medien- und Kunstwissenschaft u.a. mit solchen aussergewöhnlichen Dingen. Da ging es um Bestattung als Diamant ;)


Hallo Diane besser nicht damit beschäftigen, das ist so eine Geschichte wie die mit den Katzen die in Flaschen gezogen werden. :-(
Ein Fake der auf dem Unwissen der Kunden beruht.

Autor:  Diane [ 01.05.2006, 21:59 ]
Betreff des Beitrags:  Diamonds und Katzen ...

Hallo,
ich habe es - ehrlich gesagt - hier zum ersten Mal gelesen. Die Sachen mit den Katzen in Flaschen ist mir bekannt. Und das mit den Diamonds - da habe ich inzwischen von anderen gehört, dass im TV darüber gesendet wurde. Mir war das neu, aber in unserer etwas kuriosen Welt gibt es ja vieles, was nicht mehr so ganz ethisch ist. Wenn ich da an gewisse Kunstformen denke. Das kannst du in meinem Blog "bewundern" Kunst mit Blut :flop: http://myblog.de/audiovisuell/cat/108492/1 Sogar im Burgtheater zum Teil aufgeführt ... weil da geht es um Money und alles ist irgendwo schon mal da gewesen. Es "zieht" nicht mehr viel und deshalb denkt man sich auch sowas aus! Ob das ästhetisch ist im Sinne von "gut und schön" ist eine ganz andere Sache oder das ethische Empfinden. Wobei man die Ästhetik heute wissenschaftlich schon ganz anders definiert als noch vor - sagen wir 20 - 30 Jahren.
Hast Du da belegbare Quellen, daß das ein Fake war?

Ich sage für heute schon mal Good Night
Diane

Autor:  Heinrich Butschal [ 02.05.2006, 06:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Nein belegebare Quellen habe ich nicht. Nur den gesunden Menschenverstand und Grundkenntnisse aus dem Chemieunterricht.
Diamanten entstehen unter hohem Druck und Temperaturen aus Graphit durch Umkristallisation.
In beiden Fällen ist es reiner Kohlenstoff. Geringste Verunreinigungen würden den Diamanten sofort deutlich einfärben oder für Einschlüsse sorgen.

Bei der Verbrennung werden Kohlenstoffverbindungen aufgebrochen und zu CO2 und H2O verbrannt, sonst würde es nicht brennen. Übrig bleiben unbrennbare Bestandteile wie Mineralien und Metalle oder Metalloxyde. Die Asche eben, aber - kein Kohlenstoff.
Woraus soll dann bitte der Diamant gemacht werden?

Autor:  Evelyn [ 02.05.2006, 10:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Das ist kein Fake, sondern das kann man tatsächlich machen lassen. Gibt es in der Schweiz schon seit ein paar Jahren als ganz offizielle Bestattungsmöglichkeit. (Bei uns ist das mal wieder durch behördliche Blockaden noch nicht möglich.)

Der Kohlenstoff ensteht bei der Verbrennung.
Allerdings bin auch ich kein Chemiker und kann das nicht genauer erklären, dazu müsstest Du die entsprechenden Firmen anschreiben, die das anbieten (und selbst da könnte es sein, dass die nicht alle Firmengeheimnisse preisgeben, um sich keine Mitbewerber an Land zu ziehen).

Warum sollte das denn auch nicht gehen mit den heutigen technischen Möglichkeiten?
Ich persönlich muss gar nicht genau wissen, WIE das geht. Es reicht mir, zu wissen, dass es funktioniert.

Oder anders gesagt:
Ich muss auch nicht dabeisein, oder es ganz haarklein erklärt bekommen, wie und wenn aus verschiedenen Rohstoffen irgendwann ein Auto entsteht, nur um zu glauben, dass das möglich ist.
Rein vom Vorstellungsvermögen her ist das ja genauso unwahrscheinlich - aber es geht halt. Und bezweifeln wird das heute auch keiner mehr, ganz ohne genauere Erklärungen.

Autor:  Heinrich Butschal [ 02.05.2006, 11:11 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo Evelyn,

Glaube versetzt Berge. :)

Im Zweifel frag Deinen Chemielehrer. Ich weis das es angeboten wird. Es geht nicht. :-(

Autor:  Evelyn [ 02.05.2006, 15:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Danke für den Tipp mit dem Chemielehrer, aber aus der Schule bin ich nach dem Abi seit mittlerweile 23 Jahren draussen... :lach: Und ich glaub auch nicht, dass ein Chemielehrer Erfahrung darin hat, Leichen zu verbrennen und daraus Kohlenstoff zu gewinnen. ;)

Zitat:
Nein belegebare Quellen habe ich nicht.


Aha. Und woher weisst Du dann so genau, dass es nicht geht? Göttliche Einsicht oder wie?

Zitat:
und Grundkenntnisse aus dem Chemieunterricht.


Und Du meinst, mit den Grundkenntnissen kennst Du Dich soweit in dem Metier aus, dass Du das einfach mal so behaupten kannst, dass das nicht geht? Interessant. Finde ich jetzt ziemlich großspurig.

Vor allem besonders deswegen, weil das ja schon seit einiger Zeit Leute nutzen. :rolleyes:
Aber naja, es gibt halt immer jemanden, der das Gegenteil von etwas behauptet.
Ist anscheinend vergebene Liebesmüh, darüber weiterzudiskutieren, deswegen klink ich mich jetzt daraus aus.

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