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BeitragVerfasst: 16.01.2018, 21:07 
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Einführung

ich stelle hier mal die Modifikationen meiner Ringinnengraviermaschine Ringstar vor
insbesondere für Heinrich und Frank, die eine solche ebenfalls benutzen

diese Elma-Maschine ist wesentlich vielseitiger zu verwenden als die Gravograph-Ringinnengraviermaschine mit den kreisrunden Schriftschablonen und deren chinesische Billignachbauten

die Ring Grav ist der aktualisierte leicht modifizierte Nachfolger, sehr selten gebraucht zu finden, neu auch nicht mehr
die Modulgrav eine echte Allzweckwaffe, die mit Zusatz-Modulen auch für Flachgravuren und Außengravuren auf Ringen verwendbar ist, wobei Ritzgravur außen auf Ringen relativ sinnlos ist, weil sie sich schnell abnutzt und unleserlich wird
neu wohl auch nicht mehr lieferbar und gebraucht habe ich noch keine gesehn

die Ringmatic ist anders konstruiert: das betrifft sowohl die Halterung der Ringe, die nicht mit Zentralspannschraube, sondern mittels einzeln einstellbarer backen erfolgt als auch, daß eine Schriftdehnung möglich ist, was man aber recht selten benötigt, da Ringinnengravuren nicht wie bei ID-Bändern möglichst flächenfüllend sein sollen
einige meiner Modifikationen sind auch auf die Ringmatic anwendbar

ich werde die Bilderbeiträge noch um Erläuterungen ergänzen


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Verfasst: 16.01.2018, 21:07 


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BeitragVerfasst: 16.01.2018, 21:08 
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hier ein Übersichtsbild, wo ich mit Pfeilen markiert habe, wo ich Veränderungen vorgenommen habe

wichtiger Tip voran: Öl macht manches leichter:
minimal Öl in die Buchstabenschablonenrillen läßt den Abtaststift besser gleiten ohne zu hakeln und zu rupfen
etwas Öl in den Ring läßt den Ritzdiamanten besser rutschen
grad bei Edelstahl sinnvoll und bei Titan wirklich dringend, denn Titan ist so zäh und reaktionsfreudig, daß es ohne reichlich Öl den Diamanten kaputt macht

die Maschine selbst hat Kugellager, die nach meiner Einschätzung keine Wartung brauchen

Tip: wer noch einen Draht hinten hat zur Übertragung, sollte den bei kaputtgehen oder schon vorsorglich gegen die neue Version Drahtseil austauschen
(hilfsweise geht im Notfall vielleicht zumindest bis zur Beschaffung des original Drahtseils sogar Perlaufreihdraht der 7-oder 19strängigen Sorte)
ich empfehle zusätzlich zum Drahtseilkeilstift einen Knoten im Drahtseil, weil ohne es passieren kann, daß das Seil beim Spannen fast unmerklich durchrutscht und man einfach keine vernünftige "Pling"spannung hinbekommt oderschlimmer noch:, sich das in Verwendung unbemerkt lockert
man merkt das erst, wenn die erste Gravur versaut ist mit dem lckeren draht
das muß so straff gespannt sein, daß es ein helles pling macht und ist dramatisch langlebiger als der Draht
dabei hinten den Excenter nicht aus seiner korrekten Position bringen!

erste und einfachst Ergänzung: der Abtaststift wird nach Idee vom Hersteller in einem Loch am Rand der Schablonenschiene geparkt.
dort ist er aber immer noch ein wenig im Weg, weshalb ich ein Loch in die Basisplatte gebohrt habe, um ihn (und seine Verdickung zum Anfassen) richtig aus dem Weg zu haben für die Buchstabenbestückung

was ich auch gleich anfangs gemacht habe: die breiten Schablonen der kursiven Schreibschrift lassen sich ja im Gegensatz zu den schmalen nicht in der Schienenmitte einlegen, sondern müssen von der Seite eingeschoben werden, was einerseits deutlich länger dauert und andererseits bei Fehlern dafür sorgt, daß man etliche Buchstaben entnehmen und wieder einschieben muß, um an die fehlerhafte oder zu ergänzende Stelle zu gelangen
deshalb habe ich die Ecken der breiten Buchstabenschablonen so abgerundet, daß auch sie sich an jeder Schienenposition einlegen lassen
das geht mit ner groben Feile oder noch effektiver mit einem Schleifbock
viel hilft aber nicht viel, sondern sorgt tedenziell für klappern. ich empfehle deshalb, nicht mehr wegzunehmen als fürs Einlegen(also das Drehen in der Schiene) notwendig ist

das Loch und die Schablonenecken sind die Pflicht und jetzt kommt die Kür: Luxusmods für spezielle Anwendungen

von oben im Bild beginnend:
ich habe die Höhenverstellschrauben ganz rausgedreht und einige plane Unterlegscheiben draufgelegt
damit kann ich jetzt bis mindestens 3,5mm Gravurhöhe einstellen, wobei ich da oberhalb der Skala bin
braucht man nicht unbedingt, macht aber auch fast keine Arbeit

bevor ich die Spezialbacken für breitere Ringe gekauft habe, habe ich die originalen Doppelkegel mittig durchgesägt und mittels Stehbolzen auseinander"ziehbar" gemacht für breite Ringe
mittlerweile nutze ich aber die breiteren Backen (eh sehr selten)

3.Pfeil oben: die Ringspannvorrichtung ist in 360Grad frei positionierbar feststellbar auf der Achse.
das braucht man, wenn man breitenverlaufende Steinringe gespannt hat, die sich ja nur in exakt 4 oder manchmal nur 2 Positionen spannen lassen und man dann die Position der Gravur nur begrenzt auf der Schiene verstellen kann und das besser mit der Halterung macht.
allerdings kommt man an manchen Positionen schlecht mit dem Inbusschlüssel ran und deshalb habe ich eine Schraube mit Rändelgriff eingesetzt
das klingt jetzt aber durchaus trivialer als es ist: mit dem originalen Loch ist man zu nah am Gerät, um einen gut greifbaren Rändeldurchmesser anbringen zu können
das neue Gewindeloch darf aber nicht viel weiter vom Rand weg sein, weil die Vertiefung in der Achse, wo die Schraube reingreift, nicht sehr breit ist
zudem darf der Rändelgriff auch nicht zu weit rausstehen, weil er dann ebenfalls mit Maschinenteilen kollidiert
diesen Mod kann ich nur empfehlen, wenn man dafür eine gewisse Bastelkiste mit diversen Rändelschrauben und -muttern zur Auswahl hat
für seltene Verstellung tuts auch der Inbusschlüssel, den man gekürzt hat für die engen Positionen

nochmal zum Abtaststift: ohne Öl kann man den Abrieb bzw. den Verschleiß der Schablonen schon spüren
außerdem werden sie damit teils stuckerig und der Effekt wird immer schlimmer
ich fand es auch mit Öl noch ne Quälerei für die Messingschablonen, mit der Hartmetallspitze malträtiert zu werden
(ich habe schon Schablonensätze gesehen, die durchgekratzt waren und von unten mit Blech abgefüttert werden mußten)
deshalb habe ich an der Gegenseite des Abtaststifts ein Loch gebohrt und einen Kupferdraht eingesetzt
der gleitet selbstschmierend durch die Schablonen und muß ab und an nachgespitzt werden, da der Verschleiß hier auf den Stift und nicht die Schablonen geht
und natürlich den Griff auf die andere Seite geschraubt

ein aus meiner Sicht wichtige Verbesserung sind die Schablonenendenfeststeller
origonal recht breit insbesondere mit den sinnvollen schrägen Endstücken, damit es nicht klappert
es kommt bei mir oft vor, daß die Anzahl der Zeichen grad etwas zuviel sind für die Schablonenlänge mit den Standardendstücken
deshalb verwende ich die ultrakompakten (mit dem größeren Griff)
es sind jeweils 2 Gewindelöcher drin: eine für die große Rändelschraube, die am Rand angebracht ist, damit sie dem Taststift und den Fingern nicht im Weg ist und die ich normal benutze.

bei extrem langer Schrift (2 Namen und Datum z.B. oder Sprüche) ragt aber sogar diese Schraube übers Ende und ich nutze die jeweils innere Inbusschraube
dann schlägt der Arm des Taststifts beidseitig fast an den senkrechten Konstruktionsstangen an und man muß sich grad an den Randbereichen wegen der Schräglage stark konzentrieren, nicht über den Rillenrand zu flutschen!
ist aber besser als die Zirkelei, eine Gravur stückeln zu müssen und dazu den Ring umzuspannen und passende Stelle finden zu müssen
manchmal ist die Stückelei aber nicht vermeidbar und dann kommt folgende Prozedur:
ich lasse beim 2. Teil der Gravur das letzte Zeichen des bereits geritzen in der Schablone
wenn man dann beim Umspannen den Taststift in das letzte schon vorhandene Zeichen einsetzt, kann man auch den Diamant ins letzte zeichen im Ring einsetzen.
aber der ist so stumpfwinklig, daß man das schlecht sehen kann und die Spannvorrichtung die Sicht einschränkt
dafür nehme ich dann fix den Gravurdiamant heraus
dafür habe ich auch dort eine Inbusschraube (original glaube ich Schlitz, oder?), deren Kopf ich im Durchmesser etwas abgedreht habe, bis er etwas dünner ist als der Halter selbst und setze einen Positionierungsdorn ein
den habe ich aus einem abgebrochenen Bohrer mit 2,34mm-Standardschaft gemacht, dem ich eine richtige dünne Spitze verpaßt habe
damit kann man jetzt schön den Anschluß finden und dann den Diamant wieder einsetzen
das ist nicht meine einzige Diamantalternative:
wie man im Schablonenkasten sehen kann, habe ich auch einige kleiner Plastikschablonen drin für "Stempel" und die Diamantgrößengravur
erstens in einer senkrechten Schrifttype und 2. schon in klein, damit ich dafür nicht immer erst die Gravurhöhe verstellen muß, was ja nicht so schnell gemacht ist mit den 4 Schrauben/Muttern
der normale Gravurdiamant hat einen Winkel von etwa 120 Grad, um mit wenig Eindringtiefe eine gut sichtbare Linie zu ziehen
damit die kleinen "Stempel" nicht vermatscht aussehen, möchte ich dafür natürlich einen spitzeren Diamant für weniger breite Linie bei trotzdem ordentlicher Eindringtiefe
dafür gabs bis vor einiger Zeit eine echt günstige Lösung: es gab als Glasschneider verkaufte Glasritzer mit etwa 90grad-Diamantspitze in Stahl gelötet in (Holz-oder stahl-)Heft
z.b. für um 7,- bei jeddeloh
dessen ca. 3mm Stahleinsatz konnte man rausziehen, kürzen und an der Drehbank nur ein wenig abdrehen auf 2,5mm Durchmesser und hat so ruckzuck einen spitzeren Gravurdiamant
das Teil ist aber aus dem Sortiment und ich habs noch nirgends anders gesehn außer bei aliexpress
es gibt aber noch eine Möglichkeit, die ich auch schon gemacht habe: man kann aus Rundmessing 3mm eine Zargen-Fassung drehen, in die man einen kleinen häßlichen getönten Pique Diamant aus dem Altgold verkehrtherum faßt (hilfsweise synth. Rubin, ist aber nicht so haltbar)
damit kommen wir zum nächsten Mod: da ich als Spitze den Glasritzer hatte, habe ich die Diamantfassungsversion mit einem kleinen Altschliffdiamanten mit schiefer Kalette gemacht und die Wirkung ist tatsächlich die erhoffte:
man kann damit Handgravur imitieren, wenn man einen alten Trauring nachbaut und für Handgravur zu ungeschickt ist und der Aufwand für echte Handgravur (Versand, Kosten) nicht getrieben werden soll
es kommt damit zu einer Rille mit unterschiedlichen Seitenwinkeln und Spänen, nicht nur gedrückt wie normal beim Ritzen
ich habe noch einen 2. selbstgefaßten Diamant, der aber in niedrigstmöglicher Fassung sitzt für allerwinzigste Ringe: Taufringe, wo der normale Gravurdiamant gar nicht reinpaßt (deshalb auch der Schraubenkopf der Diamanthalterung kleinergedreht)
kommt nicht oft vor, aber: Gravur gibts nicht gibts bei mir nicht
außerdem sind auf dem Bild die Einkerbungen in der Schablonenschiene zu sehen, deren Sinn/Zweck ich später erklären werde
ganz rechts sieht man, daß ich die Schraube, mit der man den Diamant bzgl. Mittelposition justieren kann, durch eine längere ersezt habe
die nutze ich als Griff, muß man nicht haben


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BeitragVerfasst: 16.01.2018, 21:10 
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hier ein Detailbild
die Kupfertastspitze
das Parkloch
das Einsetzen auch breiter Schablonen mittig
eine "Stempel"gravurschablone (da fahre ich 10x mit dem spitzen Diamant lang, das ist ordentlich tief)
die kurzen für die Gewinde aufgedoppelten Feststellenden mit den Blindfeldern, die benötigt werden, wenn die Gravurlänge kurz ist, weil sonst der nahezu senkrechte Abtaststiftgriffknubbel mit den Rändelschrauben kollidieren würde

der Schraubenzieher liegt lediglich für die Schlitzschrauben bereit, mit denen die Schablonenschiene auf der Grundplatte befestigt ist


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BeitragVerfasst: 16.01.2018, 21:11 
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und hier 2 Bilder zu modifizierten Buchstabenschablonen und ganz neuen Sonderzeichen

diese kursive Schreibschrift wird ja bei vielen Elmamaschinen als gefällige Basisschrift verwendet
da aber insbesonder in zähen Materialien die Schrift durch den "Nachlauf" des Diamant etwas weniger Details hat als in der Schablone, habe ich das korrigiert:
bei einem B die Linie bis näher an den senkrechten Strich gefräst
und beim anderen mit Faserstift einen größeren Bogen angezeichnet (ohne Rille große Konzentration beim Nachfahren notwendig!)
dito beim P, wo man aber auch das R nehmen könnte (und den Unterstrich wegläßt)
bei einem T und F zusehen: kleiner Strich und oberer verlängert

die r finde ich nicht so schön, deshalb ein r in der mir geläufigeren Schreibweise
brauche ich 2 oder mehr r in einer Gravur, tausche ich während des Schreibens um oder nutze doch die originalen

das M liegt da wegen den abgerundeten Ecken zum Einlegen

g und y: hat man solche Buchstaben und eine schmale Ringschiene, muß man die Schrift stark verkleinern, bloß weil da ein Bogen unten weit rausschaut
deshalb habe ich dünn eine alterative Bogenlinie ins g gefräst und beim selteneren y nur aufgemalt

_______________________________________________________________________

hier meine häufig benötigten Sonderzeichen, die ich mit meiner TXL-Flachgraviermaschine gefräst habe

das Doppelherz. auch einzeln verwendbar und mittig einlegbar
smilie
unendlich
zu den verschlungenen Ringen: da habe ich 2 Stück
die normalproportionierte für die Ringe bis Gr.65 und die gedrungene für die großen, denn die Schriftproportionen verändern sich ja bei zunehnder Ringweite, weil die Höhe nahezu (aber auch nur nahezu!) gleichbleibt, aber der gleiche Gradwinkel bei großem Durchmesser größere zeichenbreite ergibt
bei sehr großen Ringen sind die verschlungenen Ringe dann oval, deshalb die verkürzte Schablone

da bei sehr kleiner Ringgröße die verschlungenen Ringe dann hochoval sind,
nutze ich die weitere systembedingte Verzerrung aus: Buchstaben an den Rändern der Schablone werden breiter gezerrt und verwende ich diese Schablone bei sehr kleinen Ringen möglichst am Rand bzw wie ich es vermerkt habe: Gr54 bei 6 und Gr. 49 die Schablone bei 12cm außerhalb Mitte einlegen

und dann liegt da am Rand noch meine schnell gebastelte seltenst benötigte Spannvorrichtung für Taufring(anhänger)
bei den Taufringlein stoßen die Konen der Originalen Halterung (fast) zusammen bzw lassen nicht genug Zwischenraum für den Gravierdiamanthalter


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BeitragVerfasst: 16.01.2018, 23:27 
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den Sortierkasten unter der Maschine gibts in dem schmalen Querformat auch nicht fertig, sondern den habe ich mir so umgestrickt für meine schmale Graviernische zwischen Tresortür und Tresorraumtür, um alle Schablonen gut sicht-und greifbar immer parat zu haben

PS: die Aluplatte im Hintergrund ist die Folge des mißglückten Versuchs, eine Schriftdehnung zu implementieren,
das konnte so leider nicht funktionieren und die Platte erinnert daran
mittlerweile weiß ich, was ich hätte anders machen müssen, aber das ist zu aufwändig zu realisieren:
da müßte Abstand der Drehachse der Ringaufnahme zur Drehachse des ganzen Oberteils verstellt werden können, wie es, wie ich eben gesehen habe, bei dem nachfolger realisiert wurde
https://www.elma-ultrasonic.com/fileadm ... -II_DE.pdf
die Rändelschraube , die unter/hinter der Ringspannvorrichtung zu sehen ist, verschiebt diese Drehachse, was schon in dem Schwenkarmgußteil implementiert ist und nachträglich nur sehr schlecht zu integrieren ist

(oder durch andere Excenter)


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BeitragVerfasst: 17.01.2018, 09:47 
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Das ist viel und eine tolle Anleitung.

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von: Heinrich Butschal
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BeitragVerfasst: 17.01.2018, 23:18 
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einige Ergänzungen
man kann jede beliebige Schriftart damit gravieren und auch x-beliebige Zeichnungen übertragen
sauberste Lösung: Schablonenschiene abschrauben
Linie zwischen den Schraubenlöchern ziehen und bis zu beiden Rändern verlängern

Gravurzeile am PC erstellen und, wenn man kann, mittels Schreibprogramm in Höhe oder Breite (je nachdem, was begrenzt ist: bei viel Text die Länge, bei wenig Text die Höhe) einrichten für den Ausdruck
was ich nicht kann
ich mache ein Screenshot der Schrift und bearbeite die Ausdruckgröße in Irfanview
dazu schneide ich die Schrift zunächst genau an den äußersten Punkten zu und kann dann im Irfandruckmenü die Höhe festlegen (25mm wie die der Buchstaben der Schablonen wenn man Großbuchstaben und g/y/j mißt) oder die Schablonenlänge als Maximallänge angeben, wenn man nicht stückeln will und wegen Stempeln und Steinlöchern eh kaum mehr Innenlänge zur Verfügung steht als mit maximaler Schriftgrößeneinstellung umlaufend graviert werden kann oder in einem Steinring nur ein kurzer Bereich gravierbar ist)
den Ausdruck schneide ich zu und ziehe eine Mittellinie mit Bleistift, mittels der ich den Druck genau über die Mittellinie der Basisplatte bringen kann und fixiere das Papier mit durchsichtigem Klebestreifen
am besten mit breitem Packband über die gesamte Schrift-Fläche, weil der Abtaststift auf Klebestreifen viel besser gleitet als auf Papier
ähnlich läuft es bei Unterschriftsübertragung:
Kunde unterschreibt in Normalgröße auf Papier
das wird gescannt, in Bildbearbeitung ausgeschnitten und in passender Größe gedruckt und wie beschrieben aufgeklebt

das gilt für einen normalgroßen Damenring (Unterschrift, Datum vom Mann geschrieben), denn bei ungefähr Gr. 54/55 stimmen die Proportionen von Vorlage mit dem Ergebnis im Ring überein
prinzipbedingt wird die Schrift mit zunehmender Ringgröße allerdings proportional in der Breite gedehnt und in der Höhe leider sogar zusätzlich minimal gestaucht, was den Verzerrungseffekt verstärkt
muß man bei Standardschriftschablonen hinnehmen
bei Faksimile passe ich aber die Vorlage bei Ringen größer als 55 an, stauche sie also in der Breite:
um auf den Verzerrungsfaktor zu kommen, habe ich Testgravuren mit Kreisen bzw Quadraten gemacht und die Ringe dann aufgeschnitten, um die Gravur vermessen zu können
man nimmt bei 54/55 passend an und wenn der Herrenring Gr. 66 hat, ist die Gravur also 66:56 19%breiter und noch etwas niedriger, also etwa um Faktor 1,21 zu breit
deshalb teilt man jetzt 1 : 1,21 und erhält den Prozentwert 83%, den man im Bildbearbeitungsmenü von Irfanview für die Breite angibt, nachdem man den Haken für >proportional< weggemacht hat
das erstmal speichern, falls beim Druck oder kleben was schiefgeht und man nochmal drucken muß
im Druckmenü mit Haken bei >proportional< anpassen, indem man die Höhe vorgibt (25mm,)

es ist allerdings klar, daß man sich beim Abfahren von Ausdrucken viel mehr konzentrieren muß als wenn man den Taststift in den Rillen der Schablonen führen kann
evtl. hilft es, Daumen und Zeigefinger beider Hände zu nutzen, muß man ausprobieren

hier jetzt ein paar Fotos von Gravuren
leider habe ich den Fotoapparat auf eine matte Vorlage eingestellt und dann auch mit Klebestreifen rutschiger gemachte glänzende Vorlagen fotografiert, ohne noch einmal auf den Fotoapparatmonitor zu schauen
die Hochzeitspaarzeichnung auch in 2 Breiten, weil die Ringe einen deutlichen Größenunterschied hatten

bei einem Trauring schmalem freistehenden Mittelbereich mit vielen Wellen drin habe ich einen Karton in die Schiene geschoben, darauf mithilfe des Gravierdiamanten den gravierbaren Bereich markiert und dortrein die Zeichen geschrieben und dann übertragen

und auch 2zeilig geht damit recht flott


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BeitragVerfasst: 17.01.2018, 23:27 
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will man zukünftig mal eben ein Symbol erstellen, kann man sich auch Blankoschablonen machen aus z.B. 1mm dünnem Plastik, auf die man Hilfslinien zeichnet als Größenbegrenzung und darauf kann man fallweise einmalig gebrauchte Symbole/Sonderzeichen zeichnen und in die Schablonenschiene schieben ohne dazu die Schiene abschrauben zu müssen
ich habe auch schön Fälle gehabt, wo mir echt viel Text vorgegeben wurde, den ich nicht wegen 6e und 4i mit xmal zu tauschenden Schablonen zeitraubend einlegen wollte und ich auch nicht erst die Schablonenschiene abschrauben wollte:
da schneide ich einen genau in die Schablonenschiene passenden Papierstreifen Kästchenpapier und schreibe handschriftlich den Text genau passend rein, da kann man ja nach Gefühl anpassen
z.B. hatte ich mal so viele Zeichen/Text, daß ich eine kleine Schriftgröße eingestellt habe und die gesamte Länge der Schablonenschiene in 3 Segmenten in den Ring geschrieben habe, also mittels der eingelegten Papierstreifen als schnellste Lösung

eingelegte Papierstreifen sind aber wegen der mittigen Vertiefung der Schablonenschiene mit deren Kanten nicht die erste Wahl, sondern auf die glatte Basisplatte geklebt ist schon genauer
aber die Kundschaft, die den "Roman" reingeschrieben haben wollte, wollte damals für den Gag nicht eine Stunde oder mehr Arbeit dafür bezahlen
bei 1mm schriftgröße im Ring kommts dann nicht mehr so auf Genauigkeit der einzelnen Zeichen an, sondern nur darauf, daß es drinsteht und mit gutem Auge sogar lesbar ist


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BeitragVerfasst: 17.01.2018, 23:39 
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bei Taufringen wird die Sache extrem in die andere Richtung:
bei so kleine Durchmesser wird die Schrift in der Breite extrem gestaucht (und in der Höhe etwas vergrößert)und man kann die Gravierschablonen echt nicht nutzen, weil das so eng nicht mehr lesbar ist
da muß der Ausdruck (handschrift oder PC-Standardschrift möglichst schlicht) eben massiv in die Breite gezogen werden
da eh nur ein Name oder Datum reinkommt, kann man großzügig mindestens die doppelte Breite ausdrucken
am besten Blockschrift, denn es geht bei den Taufringen normal um Ringe mit Schiene von kaum mehr als 1mm Breite, wo Kleinbuchstaben so richtig zu klein sind
Befestigung der Taufringelchen in der schon gezeigten Halterung oder ins Loch einer große Unterlegscheibe einkleben, um die normale Ringhalterung zu verwenden
da ist man natürlich im Vorteil, wenn man sowas im Bestand hat und an der Drehbank das Loch fix auf die passende Größe drehen kann
kann aber passieren, daß der Gravierdiamant an sich schon zu lang ist für die Aktion
bevor man also die Gravur eines so kleinen Rings annimmt, erstmal schauen, ob das paßt (ich habe wie oben beschrieben kürzeren Graverdiamant)
genaugenommen kann man auch den Standardgravierdiamant kürzen, indem man den dickeren Bereich dünnerdreht und was absägt, aber da hatte ich Hemmung, obwohl es wohl keine Nachteile hat


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BeitragVerfasst: 17.01.2018, 23:52 
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nebenbei bemerkt: auch wenn es kaum auffällt: je weiter die Buchstabenschablonen an den Enden der Schablone eingelegt sind, umso kleiner landen sie im Ring (wäre nur vermeidbar, wenn die Schablonenschiene und dann auch alle unterschiedlich breiten Buchstabenschablonen gebogen wären)

UND überflüssigerweise umso breiter gezerrt, was aber durch genauere Entwicklung des Spannseilexcenters hätte vermieden werden können
bei dem kommt es mir so vor wie auf den käuflichen Scherz-t-shirts:
>>ist mir egal, ich laß das jetzt so<<

denn wenn der Excenter umlaufend gleichmäßig etwas größer als Durchmesser 15mm statt wie original 14mm und damit etwas weniger excentrisch ist, ist der Effekt kaum noch vorhanden
das habe ich mit testweiser Verdickung mittels Klebestreifen herausgefunden
Klebestreifen sind aber nur für Test geeignet, denn das Spannseil läßt sich darauf nicht wirklich gut spannen und gräbt sich in den weichen Klebestreifen ein, wobei es sich noch mehr lockert

eine solide Lösung wäre neuer Excenter oder wenigstens einen -,6mm Blechstreifen umlaufend befestigen (löten oder kleben)
dann wäre der Punkt des proportional richtigen Übertragens etwa bei Ringgröße 58, also mittiger zwischen den Herren-und Damengrößen als original
UND eben kaum noch Verbreiterung Richtung Schablonenenden


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