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Frage zu Platinlegierung
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Autor:  Anna_Na [ 21.08.2012, 16:36 ]
Betreff des Beitrags:  Frage zu Platinlegierung

Hi

ich habe eine Frage zu Legierungen von Platinringen, da mein Freund und ich uns überlegt haben, Platineheringe zu kaufen. Wir haben bei diesem WERBUNG] gelesen, dass Platinringe eine 950er Legierung haben, also zu 95% aus Platin bestehen. Beim Suchen in diversen Shops stößt man aber immer wieder auf 500er oder 600er Platinringe.

Heißt das, dass diese dann nur zu 50% oder 60% aus Platin bestehen? Was bitte ist denn dann der Rest?? (Bei 50% find ich es aber schon grenzwertig, so einen Ring dann noch als Platinring zu verkaufen.) Wie ändern sich die Eigenschaften durch die anderen Metalle - Farbe, Glanz etc.?

Für Infos wären wir sehr dankbar, da Platineheringe doch sehr teuer sind und wir uns sicher sein wollen, was wir da kaufen.

Gruß
Anna

Autor:  Anzeige [ 21.08.2012, 16:36 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Ulrich Wehpke [ 22.08.2012, 01:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Platinlegierung

Hallo Anna,

es gibt viele unterschiedliche Platinlegierungen. Die größte Gruppe hat einen Feingehalt von 950/000. Die restlichen 50/000 bestehen z.B. aus Kupfer (Juwelierplatin), Cobalt (leicht vergießbare Industrielegierung). Nachteile bei Platin-Cobalt: Magnetisch, beim Erhitzen dunkel anlaufend, sehr weich, farblich recht dunkel. Dann gibt es aber auch härtere Legierungen, wie etwa Platin-Wolfram. Härter, nicht so kratzempfindlich, farblich heller. Noch härteres Material wird mit Ruthenium legiert.
Die Königsklasse allerdings, hat nur 800 Anteile Platin, dafür kann sie mit einem Iridiumanteil von 200 Promille aufwarten. Ganz weiß, hart, rel. schlecht bearbeitbar, stellt sie das wohl edelste Platinmetall dar. 100% Edelmetalle, denn Platin und Iridium sind beides Edelmetalle aus der Platingruppe. Ein Werkstoff für die Ewigkeit, allerdings mit einem kleinen "Fehler": Pt-Ir wird von der Industrie nicht verarbeitet, wegen zu schwieriger Verarbeitung und: Es ist für die Massenware zu teuer.

Zu bekommen sind Produkte aus Pt-Ir in guten Goldschmieden. Schmuck für die Ewigkeit, das richtige Material für Ringe, die ein Leben lang Bestand haben sollen: Eheringe.

Autor:  Heinrich Butschal [ 22.08.2012, 04:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Platinlegierung

Abgesehen davon das Ulrich absolut Recht hat und auch ich Platin - Iridium als beste Lösung empfehle, ist für kleinere Portemonnaies auch Platin-Palladium mit einem Anteil von 585 Tausenderteilen Platin eine schöne, kaltweisse Legierung. Ebenfalls 100 % Edelmetalle in der Legierung, aber spezifisch leichter, etwas leichter zu verarbeiten, in etwa so wie die 950er Legierungen und deutlich günstiger im Gesamtpreis als Platin-Iridium.

Autor:  Anna_Na [ 24.08.2012, 07:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Platinlegierung

Hallo zusammen,

danke für die schnellen ausführlichen Antworten. Also sollten wir beim Kauf auf jeden Fall nachfragen, was die restlichen 50 bei den 950er sind, wenn ich das richtig verstanden hab, ist dann also Kupfer oder Wolfram besser als Cobalt.
Ansonsten begeben wir uns mal auf die Suche nach einem Juwelier, der eventuell Platin-Irridium führt. Der Ring soll ja schließlich ein bisschen länger halten. (Bei meinem Weißgold Verlobungsring hatte ich leider nach 2 Tagen schon die ersten Kratzer, obwohl ich unglaublich aufgepasst hab. Selbst bei "nur" Büroarbeit.)

Grüße
Anna

Autor:  Heinrich Butschal [ 24.08.2012, 07:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Platinlegierung

1. Es gibt keinen Juwelier der Platin-Irdium führt, das gibt es nur auf Bestellung.
2. Auch ein Gold- oder normaler Platinring hält länger als eine Ehe.

Platin-Iridium ist nur die Königsklasse bei Platinlegierungen.
Kratzer bekommen sie alle und zwar bei der Büroarbeit nicht beim Tippen am Computer sondern schon an der Türklinke beim Öffnen des Büros.

Je härter das Metall um so weniger tief sind die Kratzer und um so schwerer ist es für den Goldschmied sie wieder raus zu bekommen.

Also ist es am besten man gewöhnt sich gleich an kleine Kratzer und lebt damit. Ein neuer Ehering sieht ja auch nach neuer Ehe ohne Erfahrung aus. ;-)

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