Schmuck & Goldschmiede- Forum
https://www.entdecke-schmuck.eu/

Mokume Gane!?! Was ist das?
https://www.entdecke-schmuck.eu/./94464514nx1490/goldschmiedekurs-%BB-do-it-yourself-anleitungen-zum-selbermachen-f63/mokume-gane-was-ist-das-t232.html
Seite 1 von 4

Autor:  Nugget [ 02.03.2006, 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Mokume Gane!?! Was ist das?

Mokume Gane
Was ist das?




Bild Bild


Mokume Gane (jap. 木目金) heiss frei übersetzt: holzgemasertes Metall
(moku= Holz, me= Auge / Knospe, gane= Metall)
und ist eine ausgefeilte japanische kunsthandwerkliche
Arbeitstechnik mit verschiedenen Metallen, die in Schichten und
diversen Formen kunstvoll und haltbar miteinander verbunden werden.
Diese Technik ist in der westlichen Welt noch immer wenigen bekannt.
Von Denbei Shoami (1651-1728) im 18. Jahrhundert in Nordjapan
entwickelt, geriet die faszinierende Technik bis zur Wende zum 20.
Jahrhundert in Vergessenheit. Seither experimentiert eine wachsende
Anzahl von Künstlern mit Mokume Gane.








Das einzige Buch zum Thema Mokume in deutscher Sprache. Es
vermittelt dem Leser fundierte Informationen über Mokume Gane
(holzgemasertes Metall). Von den Anfängen im alten Japan bis zum
Comeback im digitalen Zeitalter verfolgt Steve Midgett seine Spuren und
Anwendungen. Alle technischen Daten, praktische Schritt-für-Schritt-
Anweisungen sowie Informationen über die Verträglichkeit von Metallen
und die richtigen Brenntemperaturen runden das einmalige Buch ab. Dazu
bietet das Buch zahlreiche großformatige Fotos von Schmuckstücken und
anderen Objekten aus Mokume Gane.

Theorie und Praxis der japanischen Metallverbindungen
Autor: Steve Midgett
152 Seiten, 248 Abb., € 39,80
ISBN: 3-9808709-7-8

:arrow: zu Amazon :!:



Beispielseiten





:!: :!:



Quellenangabe:

Mit freundlicher Genehmingung
von Herrn Hansruedi Spillmann

Arbeitsablauf

Die Basis für Mokume-Gane-Bleche entsteht durch die Verschweissung
von dünnen Platten verschiedener Metalle oder Legierungen mit
kontrastierenden Farben, ohne Lot und Flussmittel. Die Verschweissung
erfolgt durch Hitze und Druck. Dadurch wird eine Bewegung und
Vermischung der Metallmoleküle an den Korngrenzen der
Berührungsflächen hervorgerufen; es entsteht eine neue molekulare
Kristallstruktur, eine blockartige Masse. Die Bleche werden so
zusammengestellt, dass zwischen den einzelnen Metallen ein eindeutiger
Farbkontrast entsteht. Wichtig ist, dass die Metalle ähnliche Eigenschaften
haben (Schmelzpunkt, Härte, Dehnbarkeit).


Die hier gewählten Metalle sind:
- Silber 925
- Weissgold 750/16%
- Rotgold 750
- Gelbgold 750

Bild




Sind die Metalle ausgewählt, wird die Reihenfolge der einzelnen Bleche
ausprobiert. Die Bleche müssen gleich gross, absolut plan, sauber
geschliffen, oxyd- und fettfrei sein.

Bild




Die Bleche werden in der gewünschten Anordnung zu einem Block geschichtet.

Bild




Um zu verhindern, dass die Metalle beim anschliessenden Verschweissen
oxydieren, werden sie in eine Edelstahl-Folie eingepackt.

Bild




Die Folie wird zu einer luftdichten Tasche geformt.

Bild




Das ganze Packet wird zwischen zwei dicke Eisenplatten gelegt, fest
verschraubt und dicht zusammengepresst. Der so vorbereitete Block
kommt in den Schmelzofen und wird langsam erwärmt.

Bild




Der Ofen wird, je nach Metall-Kombination, auf 740° bis 970°C aufgeheizt.
Das Blechbündel bleibt für 6 – 10 Stunden im Ofen. Während dieser Zeit
verschweissen die einzelnen Bleche zu einem kompakten Block.

Bild




Erst nach dem Auspacken der Metalle wird sichtbar, ob die Verschweissung
funktioniert hat. Hier kann man sehen, dass sich die Bleche leicht
verschoben haben. Ob die Verschweissung wirklich gelungen ist zeigt sich
erst später.

Bild




Eine erste Kontrolle ist möglich, wenn der neu entstandene 4-kant-Block
sauber gefeilt und geschliffen ist. Jetzt kann man die einzelnen Schichten
schön erkennen. Das anschliessende Schmieden wird zeigen, ob die
einzelnen Bleche auch sauber verschweisst sind.

Bild

Quellenangabe:

Mit freundlicher Genehmingung
von Herrn Hansruedi Spillmann

Autor:  Anzeige [ 02.03.2006, 13:29 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Nugget [ 02.03.2006, 13:30 ]
Betreff des Beitrags:  Fingerring aus Mokume - Gane

Fingerring aus
Mokume - Gane



Arbeitsablauf



Zuerst wird der 4-kant-Block sorgfältig geschmiedet. Die Verschweissung hält!

Bild




Umgeformtes Metall härtet aus. Deshalb muss nach jedem Schmiede- und
Umformungesprozess das Metall immer wieder sorgfältig weichgeglüht werden.

Bild




Der Streifen wird geschmiedet, aus-geglüht, wieder geschmiedet. Dieser
Prozess wird so oft wiederholt, bis der Metallstreifen die gewünschte
Dimension erreicht hat.

Bild




Der geschmiedete Streifen wird eingespannt und in sich verdreht
(tordiert). Je enger die Verdrehung, desto abwechslungsreicher wird das Endprodukt.

Bild




Der fertig tordierte Streifen

Bild



Der fertig tordierte Streifen wird abgelängt und rechteckig geschmiedet.
Anschliessend wird er der Länge nach bis fast an die Enden aufgesägt.

Bild




Mit Keilen wird der Spalt sorgfältig aufgeweitet.

Bild




Der gespaltene Streifen wird immer weiter aufgeschmiedet. Auch hier
muss immer wieder ausgeglüht werden, da das Metall durchs Schmieden
aushärtet. Würde man nicht ausglühen, würde das Metall einreissen.

Bild




Der Ring ist schon recht deutlich sichtbar.

Bild




Kanten und Innenflächen werden befeilt.

Bild




Auf der Innenseite zeigt sich das typische, wunderschöne Muster von
tordiertem Schichtmetall.

Bild




Die fertigen Ringe zeigen aussen und innen die typischen Muster von
tordiertem Mokume Gane Metall. Von den einzelnen Blechen bis zum
fertigen Fingerring sind es viele zeitintensive Arbeitsschritte. Im
Durchschnitt benötige ich 8-12 Arbeitsstunden für einen solchen Fingerring.

Bild






Quellenangabe:

Mit freundlicher Genehmingung
von Herrn Hansruedi Spillmann

Autor:  Edmund [ 05.06.2006, 14:13 ]
Betreff des Beitrags:  Mokume gane durch Laserschweißen

Mokume-gane durch Laserschweißen


In dem US-Goldschmiedeforum „Ganoksin“ findet sich ein bebilderter Artikel über die Herstellung von Mokume gane Oberflächen mit Hilfe des Laserschweißgeräts. Der Link führt direkt dorthin. http://www.ganoksin.com/borisat/nenam/laser-mokume.htm
Ein Besuch der Ganoksin-Seite ist auch sonst zu empfehlen. Es gibt sehr viele, oft bebilderte Goldschmiedethemen und eine umfangreiche Schmuckgalerie. http://www.ganoksin.com

Autor:  Ewald [ 02.08.2006, 23:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Mokume gane durch Laserschweißen

Edmund hat geschrieben:
Mokume-gane durch Laserschweißen


In dem US-Goldschmiedeforum „Ganoksin“ findet sich ein bebilderter Artikel über die Herstellung von Mokume gane Oberflächen mit Hilfe des Laserschweißgeräts. Der Link führt direkt dorthin. http://www.ganoksin.com/borisat/nenam/laser-mokume.htm
Ein Besuch der Ganoksin-Seite ist auch sonst zu empfehlen. Es gibt sehr viele, oft bebilderte Goldschmiedethemen und eine umfangreiche Schmuckgalerie. http://www.ganoksin.com


Mokume Gane hat, glaube ich , etwas mit damaszieren zu tun.
Aber nie mit Laserschweissen.

Autor:  Edmund [ 03.08.2006, 09:22 ]
Betreff des Beitrags:  Mokume gane mit Laserschweißen

Hallo Ewald,
es handelt sich bei dem Artikel auch nicht um "echtes" Mokume gane, sondern nur darum, dass sich mit dem Laserschweißgerät Mokume gane ähnliche Effekte erzielen lassen. Am Besten, Du schaust Dir den bebilderten Beitrag mal an
Wenn man genau sein will, bezieht sich das Damaszieren nur auf die Verschweißung von Stahl und Eisen, also auf legiertes und unlegiertes Metall aus der FE-Gruppe. Mokume gane dagegen verwendet ganz unterschiedliche Metalle wie Cu, Ag, Au, rein oder in Legierung sowie noch weitere Metalllegierungen (Messing, Tombak, Nickel-silver, Alpaka usw )
Edmund

Autor:  Ewald [ 03.08.2006, 10:05 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo Edmund

Danke für die Berichtigung.

Damaszieren------Klingen/Messer/Schwerter----Sehr teuer!
Mokume Gane-----Schmuck/Gerät------------------Sehr teuer!

Ich habe mir den bebilderten Link ja schon angesehen.Darum hab ich ja das vorangegangene geschrieben.

Ich bin mir sicher das der Ring ,der da "bearbeitet" wird anschliessend
unter dem Titel " Mokume Gane" in der der Auslage liegen wird.

Ich finde diese Laserschweiss-Technik hat etwas mit Lot ausschwemmen zu tun.

Trotzdem ,danke für den Link
und Grüsse aus Wien
Ewald

Autor:  Edmund [ 03.08.2006, 10:59 ]
Betreff des Beitrags:  Mokume gane

Hallo Ewald,

da kannst Du recht haben, dass der Ring als Mokume gane vermarktet wird. Die Amis sind da nicht so zimperlich!! Allerdings erkennt man schon an den Bildern, dass diese Technik dem echten Mokume gane nicht das Wasser reichen kann.
Ich bin vom Damaszieren so fasziniert, weil mein Großvater ein Bauern- und Kunstschmied in Westpreußen war und ich viel Zeit in seiner Schmiede verbracht habe. Er beherrschte noch das Feuerschweißen aus dem FF und war immer stolz darauf, dass Werkzeuge oder Gerät das er feuergeschweißt hatte, nie an der Reparaturstelle kaputt ging, sondern wenn, dann an einer anderen Stelle. Leider sind seine wenigen Damaszenerklingen in den Kriegswirren verloren gegangen. Und nach dem Krieg hat er nur noch als Bauernschmied gearbeitet.
Edmund

Autor:  Gast [ 27.08.2006, 10:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Diese Laserschweißtechnik mag man unerfahrenen Laien als Mokume Gane verkaufen können, aber die Eleganz von echtem MG wird sicher schwer zu erzielen sein.
Es kommt hinzu, daß der Reiz von MG ja gerade im durchgängigen Schichtaufbau liegt. Deshalb sieht man auch selten eine einzelne Fläche eines Schmuckstückes (wie im gezeigten Beispiel) als Mokume Gane-Applikation aufgebracht. Die räumliche Struktur ist das Wesentliche und sollte deshalb auch nie versteckt werden.

Wer sich für Mokume Gane wirklich interessiert, wird sicher nicht so leicht zu täuschen sein.

@Nugget
Danke für die sehr anschauliche Kurzabhandlung.

Autor:  Edmund [ 27.08.2006, 13:28 ]
Betreff des Beitrags:  Mokume gane

Hallo Nugget,

da gebe ich Dir recht,. Wie ich oben schrieb, zeigen das sogar schon die Bilder im Beitrag. Ich halte auch nicht viel davon, wollte aber trotzdem auf den Artikel hinweisen. Das Verfahren ist sicher auch nichts für Laien. Denn wer hat schon ein Laserschweißgerät
edmund

Autor:  Ewald [ 27.08.2006, 13:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Weiss jemand vielleicht wie alt diese Mokume Gane Techniik ist?

Seite 1 von 4 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
https://www.phpbb.com/