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 Betreff des Beitrags: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 01.11.2010, 23:47 
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Goldstaub
Goldstaub
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mal wieder angeregt durch Ninas tauschierarbeiten hab ich in den letzten wochen meine alten punzen und meißel mal wieder entrostet, die eine oder andere ecke nachgeschliffen und einige neue angefertigt.

ziel war es eine merowingerzeitliche scheibenfibel des frühen 7.jh nachzubauen (möglichst in der original technik!!!)

hierzu mal ein paar kleine bildchen und etwas beschreibenden text!



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Aussägen der eisernen grundplatte aus 4mm dickem ST37 (ich weiß, das heißt nicht mehr so, kenn aber nur die alten stahlnormungen!) mit der stichsäge.



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einteilen und aufzeichnen des inneren musters, bestehend aus feiner linientauschierung sowie schmalen, flächigen einlagen.
einschlagen der äußeren flechtbandkontur.



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konturen des flechtbandes sowie inneren leiterbandes sind fertig eingeschlagen, die´breite`flächentauschierung wird spanabhebend mit einem kleinen meißelchen ausgemeißelt



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aufzahnen des untergrundes mit einem zahnmeißel...



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einschlagen der drähte (0,35mm) in das innere leiterband...



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drei nebeneinander liegende drähte (0,5mm) ergeben die 1,5mm breite umlaufende flächentauschierung.



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hmm... hat ich mir anders vorgestellt...



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na ja, nach dem schleifen sieht doch schon besser aus, kleine fehlstellen lassen sich bestimmt noch nacharbeiten!



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nun, nachdem die neugierde befriedigt ist, die äußeren muster anzeichnen und tauschieren...



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nach dem schleifen und polieren sieht die sache doch schon ganz anders aus....

in die fünf freien, runden felder kommen noch kerbdraht verzierte buckelnieten aus bronze, diese halten dann auch die bronzene grundplatte auf der noch die nadelhalterung (broschierung) aufgelötet wird.
wenns ganz fertig ist, pack ich noch mal ein paar bildchen dazu!

hoffe euch hats gefallen und was gebracht, wenn fragen sind, ab und an bin ich ja mal online!

ach so, übung bringt echt was! hab am letzten wochenende in 28 stunden den ersten beschlag meines neuen gürtels fertig bekommen!

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 01.11.2010, 23:47 


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 02.11.2010, 09:16 
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Goldfeilung
Goldfeilung

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Hallo Rolf
Bin schwer beeindruckt über diese Teile. Gratuliere!!!

Hab gar nicht gewusst, dass es im 7. Jh. schon Stichsägen gab :lach:
Nein im Ernst, das ist eine ganz tolle Kunst, was Du da machst, Respekt!

lg
pierresuisse


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 02.11.2010, 14:45 
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Goldstaub
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nein, die gab es natürlich nicht! Grins
allerdings waren da die kunden auch nicht so knauserig, wenns um die Arbeitszeit ging!

Danke für die blumen!

lg
rolf


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 14.11.2010, 13:43 
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Goldstaub
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so, die Gürtelgarnitur ist nun auch fast fertig, mach mich heut an die montage und dann gibts nächste Woche ein paar neue bilder!

lg
rolf


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 16.11.2010, 22:45 
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Goldstaub
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so wie versprochen, die neue gürtelgarnitur aus weinheim schongau ist fertig!

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die feinheiten, vor allem in den randbegleitenden mustern, waren ganz schön haarig! die eingelegten drahtstärken liegen hier bei 0,3mm.

so, mal schauen, was das nächste projekt wird!

lg
rolf


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 16.11.2010, 23:15 
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wirklich schön
wie haben die denn damals so dünne drähte gemacht?
ich habe mich gerade heute schwergetan, als es beim drahtziehen unter -,3mm ging, bis dahin gings super, dann habe ich noch mit leichten schwierigkeiten das -,27er loch geschafft, aber das nächste und eigentlich als letztes geplante loch um knapp-,25mm ging nicht mehr, mir reißt immer die ziehspitze ab, bevor ich einen richtigen anfang habe


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 17.11.2010, 16:31 
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Goldstaub
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Streng genommen handelt es sich bei den originalen nicht um drähte sondern um röhrchen die aus einem dünnen, schmalen blechstreifen (eher eine folie) spiralig gerollt oder durch torsion zum "draht" werden. hab das schon mal praktiziert, hält vor allem bei den flächigen einlagen besser als ein gezogener draht. warum weiß ich allerdings auch nicht so genau!

details mit ein paar illustrationen kannst du auf ninas hompage finden!

lg
rolf


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 17.11.2010, 22:28 
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Silberfeilung
Silberfeilung
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meine Hochachtung!!! :top: :top: :top:
Man sagt Goldschmieden ja eine unglaubliche Geduld nach, aber ich weiß nicht ob ich das durchgehalten hätte.
Darf man fragen wie lange du insgesamt dran gesessen hast?
lg maline


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 18.11.2010, 21:15 
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Silberkorn
Silberkorn

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WOW! :n122: Tolle Arbeit! Würde mich auch interessieren, wieviel Stunden Du da dran gesessen bist. Und was für Material kast Du benutzt? (Sorry die blöde Frage, hab mich aber noch nie mit Tauschierung beschäftigt) Ist das Stahl und Silber? 925?

@Tilo: hast Du ein Zieheisen mit eingelassenen Ziehsteinen oder nur Eisen? Hab hier in der Schule das erste mal durch Steine gezogen. Geht wie durch Butter!
Und bei dünnen Drähten klopfe ich die Ziehspitze mit dem Bretthammer etwas auf nem Bretteisen hart. Ich finde da reißen sie nicht so leicht ab. Außerdem nehme ich dann keine Ziehzange mehr, sondern eine kleine Zange mit feinem Hieb. Da hat man mehr Gefühl.


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 Betreff des Beitrags: Re: Antike Tauschiertechnik...
BeitragVerfasst: 18.11.2010, 21:37 
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ich habe ein stino zieheisen
aber ein kollege hat mit ziehsteinen die gleichen probleme
bisw-,30 geht das ja wie butter, danach wirds schwierig
hast du schon mal so dünnen draht gezogen?
ich denke, daß der sprung nach dem -,27er loch zu groß ist, so weit bin ich nämlich gekommen, das nächste hat dann vielleicht -,20/-,21 und das geht einfach nicht


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