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Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen
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Autor:  Silberherz [ 19.12.2014, 18:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Tilo hat geschrieben:
was noch offen war:
klar läuft der borax schon bevor das silber flüssig ist
borax als oxidationsschutzmittel muß doch schon weit vor dem schmelzpunkt die oxidation verhindern und dazu eben flüssig sein


Aber das würde ja bedeuten, dass Borax zusammen mit dem Gold bzw Silber in die Gießform läuft, und das ist mir bislang noch nicht aufgefallen.
Es tropfte wirklich wie zähflüssiger brauner Sirup aus der Schale, bevor sich der erste Silbertropfen ausreichend verflüssigte. Da es mir zu dieser
Zeit nur darum ging, die Silbermenge in der Schale zu reduzieren, war mir das nicht so wichtig, aber hätte ich gießen wollen, wäre das zu
allererst in der Gußform gelandet. Und das darf ja nicht sein.

Ich habe mir, jetzt nachdem sowohl das Gold als auch das Silber wieder aus den Schalen herausgeholt wurde, die Schmelzschalen genauer
angeschaut. Ich hatte diese Schalen vorm ersten Gebrauch mit Borax ausgestreut und erhitzt, so dass das Innere der Schalen gewissermaßen
glasiert war. Jetzt ist dort, wo das Silber bzw das Gold festgebacken war, absolut KEINE Boraxschicht mehr, es ist der rohe Stein an dieser
Stelle, während ringsherum alles noch glasiert ist. Ich nehme an, ich muss das wieder mit Borax behandeln, damit die Oberfläche wieder glasiert
ist.

Aber was bedeutet das, was ist da schief gelaufen? Die ganzen Male davor habe ich problemlos Silber und auch Gold gegossen (allerdings war die
Menge geringer).
Habe ich zu viel Borax zum Schmelzen dazugegeben oder habe ich das Ganze zu lange erhitzt?
Irgendetwas muss da passiert sein, denn es ist mir unerklärlich, warum dieselbe Silbermenge mit demselben Silber beim ersten Mal schnell
geschmolzen ist und beim zweiten Mal wie festgebacken war (ebenso wie das Gold), sich nicht verflüssigte und somit nicht mehr aus der Schale
kam.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, ich will daraus lernen und keinen Fehler zweimal machen.

Autor:  Anzeige [ 19.12.2014, 18:44 ]
Betreff des Beitrags: 


Autor:  Tilo [ 19.12.2014, 19:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

>Aber das würde ja bedeuten, dass Borax zusammen mit dem Gold bzw Silber in die Gießform läuft, und das ist mir bislang noch nicht aufgefallen.

klar, weil es das ja nicht bedeutet
Borax ist leichter und schwimmt oben
ist zudem zähflüssiger:
also ist das Borax das letzte, was beim guß rauslaufen würde (vergleiche fett auf soße beim ausgießen)
und da es so zäh ist, hältst du den tiegel längst wieder gerade, bevor es rausgeflossen ist

>aber hätte ich gießen wollen, wäre das zu
allererst in der Gußform gelandet. Und das darf ja nicht sein.

nee, du hattest ja gar keine Metallschmelze in flüssiger form
also war der borax das einzige, was fließen konnte

> absolut KEINE Boraxschicht mehr, es ist der rohe Stein an dieser
Stelle, während ringsherum alles noch glasiert ist. Ich nehme an, ich muss das wieder mit Borax behandeln, damit die Oberfläche wieder glasiert
ist.

ja, besser ist das


>Vielleicht hat ja jemand eine Idee, ich will daraus lernen und keinen Fehler zweimal machen.

du hast 2 hilfreiche tips bekommen:
deckel drauf
und größeren brenner

du kannst dir mit schamottesteinen auch ne Ecke machen, wo die Wärme noch ein wenig besser gestaut wird

du brauchst mehr Hitze
so einfach ist das

Autor:  Silberherz [ 19.12.2014, 20:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Tilo hat geschrieben:
>Aber das würde ja bedeuten, dass Borax zusammen mit dem Gold bzw Silber in die Gießform läuft, und das ist mir bislang noch nicht aufgefallen.

klar, weil es das ja nicht bedeutet
Borax ist leichter und schwimmt oben
ist zudem zähflüssiger:
also ist das Borax das letzte, was beim guß rauslaufen würde (vergleiche fett auf soße beim ausgießen)
und da es so zäh ist, hältst du den tiegel längst wieder gerade, bevor es rausgeflossen ist


>aber hätte ich gießen wollen, wäre das zu
allererst in der Gußform gelandet. Und das darf ja nicht sein.

nee, du hattest ja gar keine Metallschmelze in flüssiger form
also war der borax das einzige, was fließen konnte


Das leuchtet mir ein. Da könnte schon mal ein Fehler gelegen haben. Um die Menge zu reduzieren,
habe ich den Tiegel irgendwann hochkant gehalten, also Ausguss nach unten, und die Hitze am Ausguss
focussiert, weil ich das Teil im Ganzen eh nicht flüssig bekommen habe. Zuerst floß das Borax, danach
peu à peu das Silber, je weniger im Tiegel war, desto schneller schmolz es, es war also wirklich einfach
zu viel davon im Tiegel.


Zitat:
Zitat:
absolut KEINE Boraxschicht mehr, es ist der rohe Stein an dieser
Stelle, während ringsherum alles noch glasiert ist. Ich nehme an, ich muss das wieder mit Borax behandeln, damit die Oberfläche wieder glasiert
ist.


ja, besser ist das


Wie auch immer das entstanden ist, ich werde mal schauen, dass ich das wieder glasiert bekomme. Das Schmelzgut war richtig
daran festgebacken.

Zitat:
du kannst dir mit schamottesteinen auch ne Ecke machen, wo die Wärme noch ein wenig besser gestaut wird


Ja, ich habe von Anfang an Schamottsteine genommen und mir eine Ecke gebaut. Vielleicht hilft es ja auch, wenn man unter den Tiegel ein Stück
Lötkohle legt.

Ich unternehme noch einen Versuch mit der etwas größeren Hälfte des Goldes, ob es für den Guss reicht, werde ich sehen. Die Gaskartusche dürfte
auch bald leer sein.
Wenn es wieder nicht klappt, muß ich einen neuen Rohling anfertigen und eine neue Gußform. Das bringe ich dann zum Goldschmied, ist schon abgesprochen.

Ob es an der Hitze liegt - ich glaube das gar nicht mal. Ich vermute tatsächlich, dass die Flamme zu groß ist und zu viel davon über die Schale wegwedelt,
während ein schmaler, dünner und heißer Kegel zielgenauer und damit effektiver ist.

Autor:  Heinrich Butschal [ 20.12.2014, 07:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Zitat:
Ob es an der Hitze liegt - ich glaube das gar nicht mal. Ich vermute tatsächlich, dass die Flamme zu groß ist und zu viel davon über die Schale wegwedelt,
während ein schmaler, dünner und heißer Kegel zielgenauer und damit effektiver ist.

Mache mal ein Foto von der Flamme in der Position und Abstand wie Du sie auf den Tiegel hälst. Vielleicht kann man da etwas optimieren. Ich schrieb ja schon das oft die Menge der angesaugten Verbrennungsluft optimierbar ist.

Ein Deckel drauf hilft viel, den kannst Du dir auch selbst aus Schamottesteinen bauen. Er soll so nah sein das die Flamme knapp durchgeht und die Innenseite mit aufheizt. 1 cm über dem Schmelzgut passt meistens.
Bei der Schmelzschale die Du hast, ist die Wärmeableitung recht hoch daher muss die Schmelzschale auch aufgeheizt werden. Bei den Schalen von Quick-Cast würde eine schmale konzentrierte Flamme helfen, hier aber nicht.

Was unter dem Tiegel ist, ist egal.

Autor:  Silberherz [ 20.12.2014, 10:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Ja, ich schaue mal, dass ich ein Foto davon mache. Ich halte die Flasche schräg, möglichst flach, damit keine Aussätze kommen.
Hat immer funktioniert. Nur jetzt nicht mehr.

Das mit dem Deckel ziehe ich auch in Erwägung, allerdings ist der Flammkegel so "füllig", dass ich nicht mal weiß, ob dann überhaupt
genug durch die Öffnung in die Schale kommt. Deckel aus Schamott klingt interessant, aber ich muß das Ganze dann ja auch kippen können.

Die Schale habe ich wieder mit Borax glasiert bzw die Stelle, wo keins mehr war.

Was ich halt nicht verstehe ist, dass ich nicht zum ersten Mal gieße. Ich habe diverse Ringe in Sepia gegossen (geht besser als in Sand),
sowie Anhänger in Sand. NIE war das Problem, dass ich das Metall nicht flüssig bekommen hätte. Gestern abend habe ich noch einen
Versuch unternommen, 13gr von dem Gold zu gießen in der Hoffnung, dass mit Schwung und etwas Glück das auch mit einem nur geringen
Gußkanal gelingt. Aber: Ich habe die Masse nicht mal annähernd flüssig bekommen, ich habe dann den rotglühenden Brei immerhin mit
einer Lötpinzette aus der Schale herausnehmen können, so dass es nicht wieder festbackt.

Vielleicht liegt es auch an der Kartusche, die jetzt fast leer sein dürfte. Langsam fällt mir keine Erklärung mehr ein.

Immerhin habe ich jetzt wieder eine ordentlich glasierte Schale. Nur merke ich, dass ich langsam so sehr daran verzweifele,
dass ich mich frage, ob ich überhaupt noch gießen kann. Ich mag keine Gasbuddeln mit Ventilen, Schläuchen, Reglern etc in der Wohnung
haben, ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch. Das mit den Gaskartuschen scheint mir gerade noch so vertretbar.

Autor:  Heinrich Butschal [ 20.12.2014, 11:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Wenn das Metall nicht komplett dünnflüssig ist brauchst Du keine Giessversuche machen, das kann nicht gehen.
Heute kannst Du im Baumarkt noch eine neue Kartusche kaufen und die Luftansauglöcher vergrößern und einen Deckel bauen. Der kann kann ja als Brücke so sein das Du Deinen Tiegel beim schmelzen zur Hälfte bis 3/4tel reinschiebst und zum gießen rausnimmst. Wenn das zügig passiert geht das gut. Achte auf den von mir empfohlenen Abstand von ca. 1 cm über dem Schmelzgut

Hast Du nicht erwähnt das Du einen anderen Brenner gekaufst hast und seitdem die Probleme mit dem Schmelzen auftreten?

Autor:  El Kratzbürscht [ 21.12.2014, 22:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Alten Schmuck vorm Schmelzen reinigen

Kauf eine frische Gaskartusche und nimm die alte noch zum Löten.
Ich glaube, es liegt am Druckabfall.
Oder dass die Menge zu groß ist.
Du brauchst keine Angst vor einer Propangasflasche in der Wohnung zu haben, früher hatten viele das am Kochherd angeschlossen, in Altbauten, wo die Stromverkabelung nicht ausreichte für den Kochherd.
Solange deine Wohnung über Erdbodenniveau liegt kann ja nichts passieren, sollte doch Gas austreten, was bei sorgfältiger Beachtung der Sicherheits- und Anschlussvorschriften nicht der Fall sein wird, verkrümelt es sich unter dem Türspalt ins Treppenhaus, von wo es sich verbläst. :cool:

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