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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 13:49 
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Nach beendeter Goldschmiedeausbildung stehe ich nun vor der Entscheidung: Wie soll es weiter gehen?

- Soll ich Schmuckdesign Studieren (Master? Oder Diplom?)
- Soll ich noch ein Jahr Praxis machen und dann den staatl. geprüften Schnuckgestalter und Meister?
- Sollte ich mich auf "horizontaler" Ebene weiterbeilden (z.B als Fasser)
- Soll ich ein Studium in Richtung "Restauration" machen?

Was wird gebraucht und gesucht? Was bringt mich persönlich weiter?

Zu meiner Person:
- Weiblich, 22 Jahre alt
- Fachabitur Gestaltung
- Goldschmiedelehre mit 1 abgeschlossen und währen meiner Lehrzeit u.a den Junge-Cellinis Wettbewerb gewonnen
-ich liebe es mit den Händen zu arbeiten bin creativ, habe erfindergeist und bin computerversiert.


Was meinen sie? In welcher Möglichkeit liegen die größten Chancen? Wie sind die Aussichten?

Ich bin gespannt auf ihre Meinung!





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Verfasst: 01.03.2007, 13:49 


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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 16:21 
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Hallo Anne und herzlichen Glückwunsch zur bestanden Prüfung :)

tja - das ist wohl immer eine Frage die man sich nur selbst beantworten kann. Ich nehme stark an, dass Du die Gesellenprüfung ende Januar in Essen mitgemacht hast. Somit hast Du also noch nicht zuviel Zeit mit umschweifenden Überlegungen verschwendet.

In welche Richtung Du dich entscheiden wirst hängst natürlich ganz davon ab, was Du später mal machen willst?!

- Willst Du dich mal selbstständig machen? Dann ganz klar den Meistertitel anstreben. Er ist wohl nicht mehr pflicht für die Selbstständigkeit, aber es ist und bleibt ein Prädikat für Sachverstand und Qualität. Zudem ist es für viele ältere Kunden ein muss für des Vertrau.

- Willst Du mehr in die Richtung eines Künstlers gehen? Dann studiere ruhig.

Ich persönlich würde den Meister anstreben. Da wäre jedoch zu klären, wie man den Titel erlangt, denn da gibt es doch feine Unterschiede welche am Ende große Auswirkungen haben. Denn wenn Du später mal eine Anstellung als Meister suchst, wird sehr wohl von deinem möglichen Abeitgeber unterschieden, wo und wie Du den Meister erlangt hast. Noten interessieren die meisten überhaupt nicht. Denn sowohl bei der Gesellenprüfung als auch bei Meisterprüfung wissen die Prüflinge immer schon lange genug vorher, was sie als Prüfungsstück anfertigen wollen. Also hat man Wochen und Monate Zeit diese bis zum Erbrechen zu üben. Gäbe es wie früher Pflichtstücke die nicht vorher bekannt wäre, würden die Benotungen völlig anders aussehen. Das wissen die meisten Goldschmiede auch und von daher will man Leistungen sehen und keine Zeugnise mit geduldigen Noten.

Tja, aber da haben wir noch nicht geklärt wo man den Meister machen kann. Da fallen mir grade zwei Möglichkeiten spontan ein.

schulische Weiterbildung
Du hast es ja schon gesagt "geprüften Schnuckgestalter und Meister" wäre eine Möglichkeit. Das ist eine rein schulische Ausbildung durchsetzt mit praktischen Phasen in Betrieben. Ich glaube die Fachschule in zB. Essen dauer 2 Jahre. Ich kann mich da aber auch gut irren. Zwei Jahre zur Schule gehen ohne Geld zu verdienen. Die Ausbildung dort ist in der Regel sehr gut und genau, trotzdem gibt es viele Betriebe welche Fachschüler nicht beschäftigen wollen. Das Vorurteil, dass die Teilnehmer sehr praxisfern ausgebildet werden und grundsätzlich viel zu langsam Arbeiten, hält sich trotz aller bemühungen der Fachschulen sehr hartnäckig.

Vollzeitschulen
Dauer in der Regel 10 Monate und ist sehr ansträngend. Das Wissen was du in der Fachschule in zwei Jahren vermittelt bekommst, wird dort in 8 Monaten in dich hineingepumpt. Das was nicht passt wird einfach weggelassen. Meiner Meinung nach nur was für Goldschmiedegesellen die breits viel Erfahrung haben und im Grunde nur noch den Titel brauchen. Die 10 Monaten können finaniell durch die kfw und LGH überbrückt werden, welche dir sehr günstige Kredite anbieten. Auch hier verdient man die gesamten 10 Monate nichts, aber lieber 10 Monate wie 24 Monate ohne Einkommen. Auf Grund der Tatsache, dass die Schule sehr schnell geht, gibt es natürlich auch dort immer wieder Leute die etwas über diese Meister zu Meckern haben. :)

Wie Du siehst, ersteinmal gibt es da nicht so die ultimative Lösung.

Müsste ich nochmals von vorne Anfangen, würde ich zunächst die Gesellenprüfung machen, danach 1-2 Jahre als Geselle arbeiten, zwischen durch verschiedene Weiterbildungen besuchen zB. Gussverfahren kennenlernen, Fassen (!wichtig!), Laserschweissverfahren und Drehmaschienen grundausbildung (gibt es bei fast allen Handwerkskammern im Angebot, gehen jeweils 1-2 Wochen und man kann aufeinander aufbauen) dann zur Meisterschule gehen (10 Monate, denn Zeit ist Geld), dann eine Stelle als Meister mit führender Tätigkeit suchen und nachdem ich meine eigenen Erfahrungen mit Schwimmhilfe gemacht habe, die Selbstständigkeit anstreben.

Wichtig ist für deine berufliche Zukunft, dass Du dich stehtig weiterbildest. Der Gesellenbrief ist nur ein kleiner Schritt auf einem langen Weg. Meine Gesellenprüfung ist schon viele Jahre her und bis heute lerne ich immer wieder was neues dazu. Auch besuche ich immer wieder gerne Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen. Goldschmiede auf Anstellungssuche gibt es wie Sand am Meer. Wichtig ist, das Du zeigen kannst, das Du mehr kannst wie alle anderen. Ein Goldschmied der zB Steine gut Fassen kann, wird immer gerne genommen. Denn er ist auf die Hilfe eines zweiten oder dritten nicht angewiesen und kann lange ohne Anleitung oder Aufsicht arbeiten. Zudem ist Geschwindigkeit wichtig. Die Zeiten, wo dein Lehrherr dir 3-4 Tage für eine Anfertigung Zeit gibt sind nun vorbei. ;)

Naja, wie Du siehst, kann ich Dir nicht wirklich viel Helfen sondern nur ein paar Erfahrungen schildern. Wenn Du Fragen hast, wird Dir in diesem Forum jedoch immer gerne geholfen.

Grüße
goOse


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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 18:03 
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Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!
Sowas suche ich *freu*

Ich habe die Gesellenprüfung in Münster gemacht aber zum gleichen Thema (Windungen und Wendungen) und zur gleichen Zeit wie die Essener.

Hier noch ein paar Gedanken:
- der Mesiter ist, was die handwerkliche Sichtweise angeht sicherlich das beste, wobei ich mich auch frage wie es in zehn Jahren damit aussieht..ich vermute dann klingt ein Master für den Kunden ähnlich gut wie ein Meister. Andrerseits ist der "handwerker" von beiden eindeutig der Meister.

Will ich mich selbsttändig machen?
Das könnte ich theoretisch ja auch jetzt sofort.. und trotzdem noch Meister machen od. Studieren.

Ich denke auch, das die "schnellen" Meister ohne Brufserfahrung nicht gerne genommen werden.

Woher mit der Brufserfahrung?
Hier in der Ecke gibt es zwar viele Goldschmieden aber wenig Stellen.. da wäre ja auch nur ein "guter" Betrieb wirklich eine Chance zur Weiterentwicklung und nicht eine kleine "Klitsche" die einen zu einem Std. Lohn von 6.90 Euro ausbeutet.
Aber woher nehmen.. zur zeit bin ich Arbeitslos :(

Zum Studium:
Das führt einen natürlich eher weg von der tatsächlichen Arbeit am Werktisch andererseits öffnet es ganz neue Horizonte - mehr jedenfalls als Geselle zu bleiben. Ein Studium bedeutet natürlich auch das ich wohl nicht mehr als Goldschmied arbeiten werde (was ich sehr bedaure) jedoch kann ich mich immer noch als Goldschmied selbstständig machen und wenn ich wärend des Studiums evtl. weiter als Goldschmied arbeite würde ich nicht den anschluss verlieren. (das wäre auch für einen zukünftigen Arbeitgeber vielleicht interessant)

Bin weiterhin gespannt auf alle Meinungen zum Thema!


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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 18:09 
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ich habe übrigens hier auch einen Nick -> Goldrausch
(War leider nicht eingeloggt)


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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 19:43 
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soso, ein Goldschmiedelehrling der sich vor über einem Jahr einen Account erstellt hat und nun das erste (dritte) Post damit gemacht hat. Naja, ich hab hier auch ein paar Wochen geschaut bis zum ersten Post^^

Aber zum Thema zurück.

Anonymous hat geschrieben:
(..)
Ich habe die Gesellenprüfung in Münster gemacht aber zum gleichen Thema (Windungen und Wendungen) und zur gleichen Zeit wie die Essener. (..)


Ich weis, das Thema wird meist von den dem Berufskolleg Essen vorgeschlagen und die Prüfungsausschüsse Münster, Essen, Dortmund, Düsseldorf greifen es dann gerne auf. Die Innungen führen dann jedoch die Prüfungen jeweils etwas anders durch.

Am besten hat man es bei den Dortmundern. Man bekommt wohl das Thema, aber ab dann kann man machen was man will. Im Grunde muss man hinterher bei der Vorlage nur eine gute Begründung haben, warum der A Entwurf zum Thema passt.

Am schlechtesten haben es die Münsteraner, die müssen (zumindest war es früher immer so) das Gesellenstück in Ahlen fertigen. Sprich in einer fremden Werkstatt... Und abgesehen davon - naja, Ahlen halt.. ^^

Anonymous hat geschrieben:
Hier noch ein paar Gedanken:
- der Mesiter ist, was die handwerkliche Sichtweise angeht sicherlich das beste, wobei ich mich auch frage wie es in zehn Jahren damit aussieht..ich vermute dann klingt ein Master für den Kunden ähnlich gut wie ein Meister. (..)


Ne, ich denke da irrst Du. Die Leute sind geprägt. Zum einen gehen viele nur dahin, wo schon Ihre Eltern gekauft und angefertigt haben. Grade das betrift die ältere Kundschaft. Für die ist der Meistertitel etwas ganz besonderes. Grade diese Generation legt sehr viel Wert aus Tradition und Können. Und für ihr hart erspartes Geld wollen Sie etwas sehr hochwertiges haben. Die Bezeichnung Meister ist für grade die ältere Kundschaft ein absolutes MUSS. Und wir wollen ehrlich sein. Nicht die Kundschaft 20-35 ist die zahlungsstärkste Kundengruppe sondern vielmehr 55-obenoffen. Also muss man sich auf die älteren Herrschaften konzentrieren. Alles was darunter liegt, wird nicht bei dir kaufen. Du bist nur ein kleiner Fisch im großen Becken. Die jüngeren Generationen kaufen nur "günstige" Sachen von bekannten Modeanbietern oder bei Juweliersketten die vermeindliche Schnäppchen anbieten. Der Rest legt nur Wert auf den Namen auf der Verpackung. Und mit den alteingesessenen Unternehmen kannst Du zunächst nicht mithalten. Egal wie gut Du bist.

Anonymous hat geschrieben:
Will ich mich selbsttändig machen?
Das könnte ich theoretisch ja auch jetzt sofort.. und trotzdem noch Meister machen od. Studieren.


Könntest Du, aber deine selbstständigkeit hätte keine lange Dauer. Sorry, aber dafür bist Du noch zu Jung. Du musst erstmal einige Jahre deinem Chef über die Schulter schaun und ein Gefühl für das Ganze bekommen. Denn eines ist klar. Der Beruf verlangt sehr viel Kapital. Also kann man auch in kürzester Zeit eine menge Schulden machen.


Anonymous hat geschrieben:
Ich denke auch, das die "schnellen" Meister ohne Brufserfahrung nicht gerne genommen werden.


Doch, ehr wie die Gesellen ohne Berufserfahrung. Die Meister haben meist ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Und wenn ein Unternehmen einen Gesellenplatz anbietet und darauf bewerben sich 10 Gesellen und ein Meister, wer bekommt wohl den Platz? :) Dab dann hat man wieder viel Zeit sich was besseres zu suchen.


Anonymous hat geschrieben:
Woher mit der Brufserfahrung?
Hier in der Ecke gibt es zwar viele Goldschmieden aber wenig Stellen.. da wäre ja auch nur ein "guter" Betrieb wirklich eine Chance zur Weiterentwicklung und nicht eine kleine "Klitsche" die einen zu einem Std. Lohn von 6.90 Euro ausbeutet.


Ja, da hast du wohl Recht. Als ich eine Lehrstelle suchte, gab es in meiner Stadt 6 Ausbildungsbetriebe und laut Arbeitsamt jeweils 156 Bewerber. (theoretrisch), aber das hast Du ja sicher auch kennen gelernt.

Und was Klitsche angeht... da liegst du mal völlig falsch. Grade die alten Meister haben es richtig drauf. Grade von denen kannst Du das beste Lernen! Ich bin selber Meister und kenne einen alten Meister mit dem ich viel zutun habe. Der kann mir bis heute immer wieder mal Sachen zeigen und erklären, die findest Du in keinem Buch, sind irre einfach und funktionieren oftmals besser wie so manche neue Technik. Die alten Meister haben früher immer ALLES selbst gemacht, keine Maschinen die einem jeden Handgriff erleichtern oder gar abnehmen! Ich würde die meisten alten Betriebe gegenüber einem sehr modernen Betrieb vorziehen.

Anonymous hat geschrieben:
Das führt einen natürlich eher weg von der tatsächlichen Arbeit am Werktisch andererseits öffnet es ganz neue Horizonte - mehr jedenfalls als Geselle zu bleiben. Ein Studium bedeutet natürlich auch das ich wohl nicht mehr als Goldschmied arbeiten werde (was ich sehr bedaure) jedoch kann ich mich immer noch als Goldschmied selbstständig machen und wenn ich wärend des Studiums evtl. weiter als Goldschmied arbeite würde ich nicht den anschluss verlieren. (das wäre auch für einen zukünftigen Arbeitgeber vielleicht interessant)


Ich überlege schon seit gut einer Stunde wie ich es nett ausdrücken kann, aber irgendwie fällt mir da nichts ein. Daher sage ich es mal frei raus.

Meine bisherigen Erfahrungen und das was man sich so bei den Treffen mit Kollegen erzählt über studierte und Fachschüler des Goldschmiedebereiches sind - naja - wie soll ich sagen... sie will keiner. Die meisten haben tolle Noten und können Bucher rezitieren und tun gerne Kunde von ihrem umfangreichen Fachwissen. Aber das will keiner Hören. Ein guter Goldschmied soll mit wenigen Worten verstehen was er zutun hat, er soll improvisieren können wenn ihm das Werkzeug fehlt, er muss ein Gefühl für Formen und Farben haben, ihm muss bewusst sein mit was er da arbeitet und Verantwortung zeigen, er soll das Schmuckstück sauber und in rekordzeit herstellen können. Mehr möchte ein Chef garnicht. Dem Chef ist es doch meistens völlig egal ob du den Brechungsindex von einem Turmalin, Diamant, Aquamarin, Garant oder eines Hinkelsteins kennst. Am Ende zählt nur noch Leistung. Du musst dich stehig Fortbilden und dich wertvoll machen. Er muss ohne Dich nicht mehr auskommen. Nur so hast du grade heute einen sicheren Arbeitsplatz.

Ich weis, das Klingt wirklich hart und gemein, aber jeder muss leider diese Erfahrung irgendwann machen. Der Eine merkt es mehr, der Andere weniger ;)

Ich würde Dir vorschlagen, wenn Du studieren willst, mach auf Lehramt. zB Berufschullehrer oder Dozent an einer Fachschule.

Willst Du im Handwerk tätig bleiben, arbeite eine Zeit als Geselle, willst Du dich selbstständig machen, versuche dich an dem Meister.

So, nun muss aber schluss machen, meine liebe Frau hat das Abendessen fertig.


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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 20:59 
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Hoffe es hat geschmeckt :)
Danke für die ehrlichen Antworten, ein Blatt vor dem Mund würde mir auch nicht helfen :)
Ja Ahlen ist nicht so toll :/ (was da alles schief gelaufen ist...) Zum glück mußten wir uns auch nur grob an das Thema halten.
Mit "Klitschen" meinte ich auch mehr Betriebe die eigentlich gar keine Goldschmiede haben und in denen man eine billigere Verkaufskraft ist (wobei Verkauf auch sinen Reiz hat) und ab und zu mal ein Kettchen löten darf.. ich weiß natürlich das solche arbeiten immer gemacht werden und das ist auch gut so.. aber das empfinde ich persönlich nicht als fortkommen! Ich schätze die alten Meister (bzw. in meinem Fall ein Altgeselle) die besten Tipps kann man wirklich nur von solchen Leuten bekommen! :top:

Was den Meister und die Kaufkraft angeht:
Ja, da ab ich mich wohl geirrt.. das deckt sich auch mit der Aussage eines Dozenten aus Düsseldorf, der sagte das die meisten der Schmuckdesigner im Accesoir Bereich tätig sind, also in der "billigproduktoin"

Interressant wäre jetzt noch die Frage wie sich die zukünftige Generation der "alten" entwickelt.. das große Geld ist da dann sicher auch nicht mehr zu holen.. wer kauft dann unseren schönen Schmuck!?


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BeitragVerfasst: 02.03.2007, 16:52 
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Ja, die Prioritäten liegen heute anders wie früher. Zu der Zeit unserer Eltern wurde kaum in Urlaub gefahren und es wirden keine Geschenke zwischen durch gemacht. Wenn man mal Schmuck kaufte (meist zu Weihnachten) wurde nur ein Stück gekauft, aber das wurde angefertigt und das musste was ganz besonderes sein. Preise von 3000-9000 DM waren bei da keine Seltenheit. Damals machte eine Goldschmiede 70% ihres Gesamtumsatzes im Weihnachtsgeschäft.

Das klingt nun etwas übertrieben, aber in der Sommerzeit musste man manchmal garnicht das Geschäft öffnen, da eh keiner kam. Grade für diese schwachen Monate brauchte man das Weihnachtsgeschäft. Schließlich wollten die Mitarbeiter auch im Sommer (also in der saure Gurkenzeit) ihren Lohn pünktlich.

Heutzutage ist das alles etwas anders, das Weihnachtsgeschäft beginnt schon ansatzweise im Oktober und nimmt bis Dezember langsam zu. Im Januar hat man dann nochmal einen kleinen anstieg, da viele Gutscheine und Geldgeschenke investiert werden. Aber die Leute kaufen nicht mehr die tollen und aufwändigen Schmuckstücke. Vielmehr werden nur kleine und günstige Stücke genommen. Dafür aber nicht nur eins im Jahr, sondern 4 oder 5. Trotzalledem erreicht man nicht mehr die Umsätze wie früher einmal. Ist im Grunde ja auch klar. Heute kauft sich jeder lieber einen 16:9 PlasmaTV und ne DolbyDigital 7.1 Anlage, fährt 3x im Jahr in Urlaub und hat nen Leasingauto. Da bleibt nur wenig Luft seiner liebsten was schickes zu kaufen.

Also muss sich jeder der überleben will eine kleine nette Niesche suchen, in welcher er sich breit machen kann. Die einen folgen Trends und verkaufen viel Markenschmuck und Uhren, die anderen spezialisieren sich auf ausgefallene Anfertigungen und der Rest auf Umarbeitungen oder sonst was. Damit Du irgendwo dazwischen deinen Platz findest ist es wichtig, dass man irgendwie alles kann. Wenn man selbst als Goldschmied vielseitig ist, passt man überall rein. Daher muss man stehtig schaun, das man sich umschaut und neuen Ideen und techniken aufgeschlossen gegenüber steht.


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