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BeitragVerfasst: 30.10.2010, 11:24 
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Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit sehr ratlos was ich mit meinem Memoirering machen soll. Mein Mann hat ihn mir vor ewigen Jahren geschenkt mit damals 3 Steinen drin (der örtliche Juwelier hat eine Ringschiene in 585 Gelbgold gemacht und die Steine eingefasst) und er wurde im Laufe der Zeit erweitert so dass zuletzt 7 Steine darin waren. Ich trage den Ring ständig als Vorsteckring vor dem Ehering. Ich habe dann auf Anraten des Juweliers einen dünnen Goldreif daran löten lassen auf der Seite wo er an den Ehering stösst damit sich die Ringe nicht gegeneinander aufreiben und die Fassungen kaputt gehen. Irgendwann habe ich gemerkt dass die Steine sich gelockert hatten und habe sie beim gleichen Juwelier auf dessen Rat hin nachfassen lassen für teuer Geld. Irgendwann hatte ich dann einen Stein verloren - er war einfach rausgefallen. Nachdem ich dann genug gespart hatte (ein Stein ist ca. 200 Euro wert), habe ich den Stein ersetzen lassen. Diesmal bei einer anderen Juwelierin die mir von einer Verwandten empfohlen wurde weil ich zum bisherigen Juwelier nicht mehr so das Vertrauen hatte. Jetzt ist mir gestern (das letzte Mal ist über ein Jahr her) wieder ein Stein verloren gegangen. Ich bin wirklich sauer darüber und frustriert. Ich hab derzeit kein Geld um wieder einen gleichwertigen Stein einsetzen zu lassen und ehrlichgesagt traue ich mich auch nicht weil es ja jederzeit wieder sein kann dass ein Stein rausfällt. Ich weiß leider auch nicht wo das Problem liegt. Ist kleine Steine einfassen generell super schwierig oder haben beide Juweliere keine gute Arbeit geleistet oder fallen bei anderen Leuten auch regelmäßig die Steine aus dem Ring? Ich vermisse meinen Ring sehr und würde ihn sehr gerne wieder tragen aber wie kann ich es vermweiden dass nochmal ein Stein rausfällt. Kann man eine spezielle Einfasstechnik anwenden oder einen besonderen Spezialisten aufsuchen? Ich würde auch nochmal was investieren wenn ich dann sicher sein könnte dass es hält aber dafür müsste ich erst mal sparen. Ich könnte echt heulen wenn ich an das sinnlos ausgegebene Geld denke.
Es wäre toll wenn ich ein paar fachliche Ratschläge bekommen könnte. Vielen Dank schon mal.

Viele Grüße,
ciao shelly_1


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 30.10.2010, 11:24 


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BeitragVerfasst: 30.10.2010, 11:58 
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ich kann deinen kummer und ärger nachvollziehen
aber ohne scharfe fotos können wir hier nicht erkennen, was das problem ist: konstruktionsfehler, pfusch, verschleiß oder überbeanspruchung
200 euro pro stein ist eigentlich gar nicht so klein, bzw sollte nicht so klein sein bei dem preis
und auch "teuer nachfassen" ist unklar: entweder alles ausfassen und tiefer neu fassen für teuer geld, was dann auch hält und garantie haben sollte
oder ne viertelstunde alles etwas nachdrücken und nachpolieren, sowas sollte aber kein "teuer geld" gekostet haben
gehst du eigentlich zu einem goldschmied oder zu einem juwelier, der irgendwas von beruf ist, mit schmuck und uhren handelt, und von einem goldschmied die arbeiten machen läßt, was meistens die teurere und nicht eben bessere lösung ist?

mach fotos mit makromodus(der mit dem blumensymbol), notfalls ne lupe vors objektiv
hochladen mit dem knopf rechts überm texteingabefeld


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BeitragVerfasst: 30.10.2010, 16:35 
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Ein Memoirering ist ein Ferrari der Ringe, zumindest bei den Unterhaltskosten. Bei Ferrari F40 kostet z.B. jeder Service alle 7500 Km bis zu 5000 Euro.

Dagegen ist ein Memoirering mit je 200 Euro pro Diamant noch relativ günstig.

Der Grund liegt in der Abnutzung der Krappen, die nicht zu dick sein können, weil er sonst klobig wirkt und inder besonderen Beanspruchung auf der Innenseite der Hand. Jede Türklinke, alles was man anfasst drück und reibt an den Diamanten und an den Fassungen.

Wenn der Goldschmied dir schon nach einigen Jahren empfohlen hat eine Goldschiene anzulöten um Verschleiß auszugleichen, muss der Ring zu dem Zeitpunkt schon sehr abgenutzt gewesen sein.

Irgendwann solltest Du etwas weiter sparen und einen neuen Ring anfertigen lassen. Die Diamanten können ja wieder verwendet werden.

_________________
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BeitragVerfasst: 30.10.2010, 21:46 
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Danke schon mal. Ich werde versuchen Fotos davon zu machen und stelle sie dann ein. Da ich mit der Technik oft Streit habe kann es etwas dauern aber ich arbeite daran.

Vile Grüße,
ciao shelly


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BeitragVerfasst: 09.11.2010, 00:20 
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So, ich hab das mit den Fotos dann doch auch mal hingekriegt...mit Lupe weil man ohne gar nichts sah. Vielleicht erscheinen sie jetzt auch hier...sollte jedenfalls so sein.
Bild
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Ich hoffe man kann genug erkennen. Der erste war ein Juwelier...steht zumindest dran. Die zweite ist auch Juwelierin, gibt aber Sachen zum Fassen an einen Kollegen weiter der es besser kann. Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern wie teuer das Nachfassen seinerzeit war - habe es nur als teuer in Erinnerung. Wie er es genau gemacht hat weiß ich leider auch nicht.

Danke für Hilfe.


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BeitragVerfasst: 09.11.2010, 04:59 
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shelly_1 hat geschrieben:
... Ich hab derzeit kein Geld um wieder einen gleichwertigen Stein einsetzen zu lassen und ehrlichgesagt traue ich mich auch nicht weil es ja jederzeit wieder sein kann dass ein Stein rausfällt. Ich weiß leider auch nicht wo das Problem liegt.


Die Diamanten sind in Stegen eingefasst, von zwei von vier Seiten. An den Stellen an denen der Diamant bis zur Rundiste, das ist der rauhe Rand aussen, frei steht, kann ein unbemerkter Schlag mit einer Tür oder einer Schreibtischkante den Diamanten lockern.
Du solltest den Ring immer wieder reinigen und danach auf locker sitzende Diamanten kontrollieren. Leicht antippen und schauen ob der Stein wackelt ist schon genug.
Einmal im Jahr zum Goldschmied bringen zur Ultraschallreinigung und Kontrolle ist auch nicht verkehrt.

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BeitragVerfasst: 09.11.2010, 10:52 
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nach den fotos komme ich auf ungefähr 3,1 (3,2?) mm durchmesser/stein, wodurch der steinersatz mit je 200 euro durchaus angemessen ist
da wirkt sich jeder 1/10mm stark aus, wenn die steine nur (knapp) 3mm sind, könnte es merklich günstiger sein
wie Heinrich schon erklärte, bei dieser Art Fassung kann es zum Lockern und, wenn das nicht bemerkt wird, letztlich zum Rausfallen kommen, das könnte man nur durch einen 2 angelöteten Zusatzring etwas reduzieren, dadurch wird er aber noch breiter, und kostet ja auch


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BeitragVerfasst: 09.11.2010, 17:25 
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Silberdublone
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Tilo hat geschrieben:
, das könnte man nur durch einen 2. angelöteten Zusatzring etwas reduzieren


Das finde ich die beste Lösung für das Problem. Da werden die Schwachstellen auf Dauer "gesichert".

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BeitragVerfasst: 10.11.2010, 01:55 
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Bei derartigen Fassungen treten die gleichen Probleme, wie bei den so ge. "unechten" Spannringen auf. Durch die totale Unelastizität der Fassung lockern sich die Steine schnell. Dies geschieht besonders dann, wenn wie hier, die Seiten der Steine berührt, bzw. belastet werden können. Dadurch dass die Fassung in keinster Weise nachgeben kann, drückt der harte Stein bei Belastung das Fassungsmaterial beiseite. Die Folge: Der Stein beginnt zu wackeln. Ist dies erst einmal so weit, geht der weitere Verschleiß recht schnell vonstatten. Irgend wann fällt der Stein heraus.

Die einzige Möglichkeut dies zu verneiden, ist der Rat von Heinrich Butschal: Kontrolle der Steine mit dem Fingernagel auf festen Sitz. Wackelt einer, muss er sofort befestigt werden, denn nur dies verhindert weiteren Verschleiß und den letztendlichen Verlust. Wir verwenden nach Möglichkeit andere Fassungssysteme, bei denen die Steine einen besseren Halt haben und nicht nur an zwei Stellen gehalten werden.. Da die Fassungen bereits sehr verbraucht sind, sollte man tatsächlich über eine grundlegende Sanierung, oder über eine Neuanfertigung mit einem besseren Fassungssystem nachdenken. Das Gold kann dabei wieder verwendet werden, so dass ein Teil der Kosten wegfällt.

_________________
Gruß, Ulrich

Goldschmiede, Goldschmiedemeister seit 1967
https://www.facebook.com/STL.Direkt/
http://www.wehpke.de


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BeitragVerfasst: 11.11.2010, 08:25 
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Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die hilfreichen Tipps.

Welche andere und weniger anfällige Art des Fassens gäbe es denn? Bezeichnung und evtl. Bildmaterial wäre fein damit ich mir eine Vorstellung machen kann ob mir das optisch auch zusagt. Dann würde ich nämlich entweder die Schiene komplett neu machen lassen und könnte mir dann auch den Stein erst mal schenken und ihn halt mit einem Stein weniger neu machen lassen oder ihn nur überarbeiten lassen und auch von der anderen Seite einen dünnen Reif gegensetzen lassen.

Viele Grüße
shelly_1


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